1993 Trotz des herrschenden Friedens und der Stabilität im Lande sowie günstiger politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, bleiben ausländische Investitionen, mit Ausnahme einiger Projekte im Tourismus- und Fischereisektor weiterhin aus (in der Fischereiindustrie haben sich die Beschäftigungszahlen seit 1991 mehr als verdoppelt und steigen auf 11 500 Beschäftigte). Die Fischereirechte, die 1987 für eine Siebenjahresperiode vergeben worden waren, laufen Ende des Jahres aus. 93% der Fischereigesellschaften, die jetzt neue Quoten bekommen, befinden sich entweder völlig oder mehrheitlich in namibischen Händen.
Die Regierung unternimmt, dem Bergbausektor mit R 240 Millionen zu unterstützen. Die Europäische Gemeinschaft trägt mit weiteren ECU 40 Millionen aus dem Sysmin-Fond zur Stärkung des Bergbausektors bei.
Die Development Brigade Corporation wird von der Regierung ins Leben gerufen. Sie untersteht dem Minister für Handel und Industrie, Hidipo Hamutenya, und hat zum Ziel, demobilisierten, arbeitslosen PLAN-Soldaten Arbeit auf Gebieten wie der Landwirtschaft, der Bauindustrie und Aufforstung zu verschaffen (etwa 53 000 vormalige PLAN-Soldaten wurden vor 1990 demobilisiert, konnten aber in den meisten Fällen keine Arbeit finden, da sie nicht über die Qualifikationen verfügten, die auf dem Arbeitsmarkt benötigt werden).
11.01. Im Bestreben den aufgeblähten Staatsapparat zu rationalisieren, schafft die Regierung ein neues Cabinet Committee for the Rationalisation of the Public Service. Die Frank-Kommission, die bereits vor der Unabhängigkeit angestellt worden war, um die Korruption im Staatsdienst zu bekämpfen, wird im Juli abgeschafft. Das Resultat der Arbeit der Frank-Kommission ist die Entlassung von 311 korrupten Beamten zwischen Januar und September.
12.01. Der Finanz-Minister, Gerd Hanekom, stoppt die Brandstoffversorgung für alle Staatsfahrzeuge, da diese ihre Rechnungen nicht bei der Regierungs-Garage bezahlt hätten. Der Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, erklärt, dass die Nichtbezahlung der Benzinrechnungen weniger auf den exzessiven Gebrauch von Staatsfahrzeugen in der Weihnachtszeit oder auf Engpässe bei den Staatsfinanzen als auf administrative und technische Probleme zurückzuführen sei. Das Embargo wird am 14.01. aufgehoben. Der Missbrauch von Staatsfahrzeugen (GRN-Fahrzeuge) seit der Unabhängigkeit ist jedoch zu einem großen Problem für die Regierung geworden.
15.01. Die am 28.08.1992 in Pretoria zwischen Namibia und Südafrika vereinbarte gemeinsame  übergangsweise Verwaltung des Walvisbucht-Gebietes und der Atlantikinseln (Joint Administrative Authority) nimmt ihre Arbeit auf.
22.01. Zum Ärger vieler Namibier wird das Hakenkreuz der Nazizeit in verschiedenen Formen immer noch in der Öffentlichkeit gezeigt oder verkauft. Klaus Dierks erklärt seine Bereitschaft, die Verantwortlichen, die Bierkrüge mit Hakenkreuzen in einem Restaurant in Swakopmund ausstellen, zur Verantwortung zu ziehen. Er lehnt diese Art der Verherrlichung von Nazi-Symbolen als Zeichen für Rassenhass, Völkermord und die Idee einer rassischen Überlegenheit schärfsten ab. Solche Symbole sind nach den Bestimmungen des Racial Discrimination Prohibition Act (Act No 26 of 1991) unter Strafe gestellt.
23.01. Namibia wird das 19. Mitgliedsland der Preferential Trade Area for Eastern and Southern Africa (PTA).
25.01. Der Premier-Minister, Hage Gottfried Geingob, leitet eine Regierungsdelegation nach Ägypten und der Elfenbeinküste. Die Delegation setzt sich aus dem Verteidigungs-Minister, Peter Hilinganye Mweshihange, und dem Finanz-Minister, Gerd Hanekom, dem Vize- Minister für Bergbau und Energie, Jesaya Nyamu, dem Vize-Minister für Umweltschutz und Tourismus, Ben Ulenga, dem Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, sowie Navin Morar, dem Präsidenten der namibischen Industrie und Handelskammer und Maxton Joseph Mutongulume zusammen. Geingob unterzeichnet ein technisches Hilfsabkommen mit Ägypten. In Abidjan trifft die Delegation mit dem Präsidenten der Elfenbeinküste, Felix Houphouët-Boigny, zusammen.
Februar Der Präsident von Uganda, Yoveri Museveni, besucht Namibia.
Die Ford Foundation der USA eröffnet ein Büro in Namibia.
01.02. Fanuel Tjingaete wird neuer General-Rechnungsprüfer und damit Nachfolger von Jan Jordaan.
März Die neue Arbeitsgesetzgebung von 1991 (Labour Act (Act No. 6 of 1992)) schafft die Voraussetzung für die Entstehung eines Labour Advisory Council. Der Gewerkschaftsbund NUNW lehnt eine Beteiligung an dem Arbeiterrat ab.
13.03. Der Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, erklärt in der National-Versammlung, dass in Zukunft die Straßenbenützer zahlen müssten, was sie verbrauchen und deshalb würde ein gerechtes, kostendeckendes und transparentes Straßengebührensystem eingeführt werden. Das würde die Bürde, das Straßensystem auszubauen und zu unterhalten von den Schultern der allgemeinen Steuerzahler nehmen.
24.03. Klaus Dierks kündigt an, dass das illegale Überfliegen namibischen Luftraumes durch den Ankauf eines Radarsystems kontrolliert werden könnte.
01.04. Der Vize-Minister für Jugend und Sport, Reggie Diergaardt (Mitglied der National-Versammlung für die UDF), tritt zurück. Sein Nachfolger ist John Mutorwa, der vormalige Vize-Minister für Wasserangelegenheiten im Büro des Präsidenten.
04.04. Dirk Mudge, Veteranpolitiker in der NPSWA und gegenwärtiger Vorsitzender der DTA, verlässt die Politik.
15.04.
Präsident Nujoma kündigt seine dritte Kabinettsumbildung an. Der Minister für Information und Rundfunkwesen, Hidipo Hamutenya, wird neuer Minister für Handel und Industrie. Der augenblickliche Minister für Handel und Industrie, Ben Amathila, wird neuer Informations-Minister. Der Austausch sorgt für Irritation, da Amathila, im Gegensatz zu Hamutenya, nicht rechtzeitig über den Wechsel informiert wird. Er muss auf höchster Ebene zu seiner neuen Anstellung überredet werden.
18.04. Namibia entsendet fünf Mitglieder für die UN-Wahl-Beobachtermission nach Kambodscha.
23.04. Nachdem die Universität von Namibia im September 1992 gegründet worden war, wird diese, im Beisein von Präsident Robert Mugabe von Zimbabwe, offiziell eingeweiht. Erster Rektor ist Präsident Sam Nujoma. Peter Katjavivi wird Vize-Rektor.
26.04. Die Einführung eines Investmentförderungskataloges und weitgehender Steuervergünstigungen zur Stärkung der industriellen Kapazität werden angekündigt.
28.04. Nachdem die Regierungen von Botswana und Namibia sich auf die Einsetzung einer gemeinsamen Kommission zur Rückführung von in Botswana lebenden Menschen namibischer Herkunft im Jahre 1991 geeinigt hatten, kehrt die erste Gruppe nach Namibia zurück. Es handelt sich hierbei um die Nachkommen der Ovaherero, die vor den deutschen Gräueltaten während des Ovaherero-Deutschen Krieges von 1904/06 nach Britisch-Bechuanaland geflohen waren. Die Rückkehrer werden in der Umgebung von Gam, südöstlich von Tsumkwe, angesiedelt. Anfänglich kommt es zu organisatorischen und logistischen Problemen.
17.05. Klaus Dierks macht die Entdeckung von zwei unregistrierten Flugplätzen bekannt (Judaea-Ost im Uhlenhorstgebiet und Voigtskub, westlich von Kalkrand), die für heimliche und unregistrierte Flüge (Schmuggel von Straußenküken) gebraucht wurden.
11.05. Die zweite Kammer des Parlamentes, der National-Rat, der aus den Wahlen für die Regional-Räte und die Stadträte 1992 hervorging, nimmt seine Arbeit auf. Erster Vorsitzender des Hauses wird Kandy Nehova.
27.05. Der Minister für Finanzen, Gerd Hanekom, legt den Finanz-Haushalt für das Finanzjahr 1993/94 vor. Als Leitmotiv für den diesjährigen Etat nennt er fiskalische Disziplin und Selbstbeschränkung. Im fiskalischen Jahr 1992/93 hatte Namibia noch ein reales Wachstum von 3.5%. Hanekom projiziert nun ein Wachstum von nur 2%, verursacht durch die Dürre und die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise. Die Staatsausgaben belaufen sich auf R 3 366 Millionen (eine Abnahme von 5% gegenüber 1992/93, die durch die Kommerzialisierung von Telecom Namibia zustande kommt) gegen eine erwarte Einnahme von R 3 009 Millionen, mit Einschluss von R 92 Millionen ausländischer Entwicklungshilfe und R 835 Millionen (R 735 Millionen für 1992/93) aus Zöllen und anderen fiskalischen Abgaben aus der Southern African Customs Union (SACU). Das erwartete Defizit von R 357 Millionen entspricht 5,7% des BIP von R 7,8 Milliarden. R 347 Millionen sollen durch neue Anleihen gedeckt werden. Die laufenden Ausgaben belaufen sich auf R 2 735 Millionen. Kapitalprojekte für R 553 Millionen (1991/92: R 669 Millionen), sind geplant. Hanekom kündigt eine Reihe von Steuererleichterungen an (die höchste Steuerklasse wird von 40% auf 38% gesenkt, niedere Einkommensgruppen bekommen höhere Steuererleichterungen). Er macht weiterhin die Senkung der Allgemeinen Verkaufssteuer von 11% auf 8% und die Einführung einer neuen, gestaffelten Zusätzlichen Verkaufssteuer (0%/5%/10%/15%), mit den höchsten Steuern auf Luxusgüter, bekannt.
Ende Mai Einige hundert namibische Jugendliche, die in Kuba und in der CSSR im Exil waren, kehren zurück.
04.06. Namibia spielt eine entscheidende Rolle im Friedensprozess in Angola. Der namibische Minister für Auswärtiges, Theo-Ben Gurirab, initiiert Friedensverhandlungen zwischen den Ministern für Auswärtiges aus Angola, V. de Moura, und Südafrika, Pik Botha, in Windhoek.
09.06. Der Präsident von Zambia, Frederick Chiluba, besucht Namibia.
10.06. Namibia stellt seinen ersten Hochkommissar in Südafrika an (Hochkommissar Shapua Kaukungua, Legationsrat: Pius Dunaiski).
16.06. Der neu gewählte Präsident der USA, Bill Clinton, lädt als erstes Staatsoberhaupt des afrikanischen Kontinentes Präsident Nujoma nach Washington ein.
31.07. Einvernehmen wird mit der Regierung der Republik Südafrika über eine neue Oranjegrenze erzielt. Sie folgt jetzt dem vermessenen Thalweg des Flusses und nicht mehr der nördlichen Hochwasserlinie. Das gibt Namibia die Möglichkeit bei jedem Wasserstand, Wasser für Berieselungsanlagen zu entnehmen (Die Frage der Oranjegrenze ist gegenwärtig (Februar 2003) immer noch nicht finalisiert).
01.08. Der neue Gruppenführer für das Yeyi (Mayeyi)-Gebiet, Shikati Boniface Lutibezi, wird in Sangwali vereidigt.
16.08. Namibia erreicht den bisher größten außenpolitischen Erfolg, die Wiedereingliederung des Walvisbucht-Gebietes und der Atlantikinseln. Zwischen Namibia und Südafrika wird vereinbart, dass das umstrittene Gebiet um Mitternacht am 28.02.1994 in das Mutterland heimkehren soll. Die namibische Delegation wird vom Minister für Auswärtiges, Theo-Ben Gurirab, geleitet. Die historische Entscheidung wird in letzter Minute nach intensiven Hinter-den -Kulissen-Gesprächen im World Trade Centre in Kempton Park (Johannesburg) gefällt. Die finale Resolution basiert auf einem Vorschlag des African National Congress (ANC) Generalsekretärs, Cyril Ramaphosa, unterstützt vom Pan African Congress (PAC)(Patricia de Lille). Der Kompromissvorschlag besagt, dass Namibia Südafrika für regierungseigene Liegenschaften in Walvisbucht entschädigen sollte. Am Ende ist es Südafrikas auswärtiger Minister, Pik Botha, der das bemerkenswerte Zitat abgibt: "Die Nationale Partei hat immer Kolonialismus abgelehnt. Das heißt, wir haben nichts mit Walvisbucht und den Atlantikinseln zu tun".
05.09. Der Vize-Minister für Landwirtschaft, Kaire Mbuende, wird zum neuen Exekutivsekretär der Southern African Development Community (SADC) gewählt. Stan Webster wird sein Nachfolger.
15.09. Namibia bekommt seine eigene Landeswährung, den Namibia-Dollar (mit dem Widerstandskämpfer gegen die deutsche Kolonialmacht Hendrik Witbooi auf den Geldscheinen). Die neue Währung ist paritätisch an den südafrikanischen Rand gebunden und wird parallel zum südafrikanischen Rand in Namibia gebraucht. Das bedeutet, dass in Wirklichkeit Namibia keine unabhängige Währung besitzt. Der Geldumlauf, die Wechselkurse und die Inflations- und Zinssätze bleiben unter der Kontrolle der Südafrikanischen Reservebank. Entscheidung, die direkt namibische wirtschaftliche Interessen berühren, werden nach wie vor von Südafrika getroffen. Positiv ist, dass dieser Schritt signalisiert, dass Namibia an einer stabilen makroökonomischen Politik festhält.
26.09. Der Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, erklärt die seit der Unabhängigkeit bestehenden Richtlinien zur Anstellung von Ingenieursbüros für staatliche Bauvorhaben: Der Erfahrungsstand des Büros; die historischen Bindungen mit dem Ministerium für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen; eine allgemeine, faire Verteilung der Aufträge unter den namibischen Ingenieursbüros unter Berücksichtigung der Kapazitäten; die Anwendung des Prinzips von Bevorzugung von vor der Unabhängigkeit benachteiligten Gruppen (Affirmative Action oder Positive Diskriminierung) und die Namibianisierung von ausländischen Ingenieursbüros.
26.09. Auf einer Sonder-Kabinettssitzung, wird über die zukünftige Form der Walvisbucht Hafengesellschaft (Namibia Port Authority (NamPort)) beraten. Die namibische staatliche Verkehrsgesellschaft TransNamib unter dem Aufsichtsratvorsitzen Johann-Albrecht Brückner (Vorstandsvorsitzender: Francois Uys) hatte sich in den vergangenen Wochen dafür eingesetzt, den Hafen unter TransNamibs Kontrolle zu bekommen. Sie wurden dabei vom Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Marco Hausiku, unterstützt. Das Kabinett entscheidet jetzt, einen Vorschlag des Vize-Ministers für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, anzunehmen, eine effiziente, neue autonome Hafengesellschaft, die Namibia Port Authority (NamPort) zu gründen. Dierks wird dabei von Präsident Nujoma und dem Minister für Fischereiwesen, Helmut Kangulohi Angula, unterstützt. Hausiku ist während der Kabinettssitzung abwesend und protestiert später gegen den Entschluss.
Es wird entschieden, eine neue Hafenpolitik für Namibia zu implementieren. Diese Politik wird 1994 in eine neue Gesetzgebung über die namibische Hafenbehörde (Namibia Port Authority (NamPort)), die Namibian Ports Authority Bill of 1994, umgesetzt. Die Idee ist es, dass die Hafenbehörde sich auf die Hafeninfrastruktur, Sicherheit und Umweltschutz konzentrieren soll und den Hafen als profitables Geschäftsmodell betreiben soll. Walvisbucht
soll zu einem der effizientesten Häfen der Welt werden.
In den folgenden Wochen unterhandelt Dierks über Finanzhilfe mit der deutschen Regierung (Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)). Diese soll eine Planungsstudie für den Ausbau des Walvisbuchter Hafens in einen Haupthafen entlang der westafrikanischen Küste und als Endpunkt des Walvisbucht-Korridors nach Südafrika, als eine effizientere Alternative zu den südafrikanischen Häfen (Kapstadt, Port Elizabeth, Ost-London, Durban), finanzieren.
Ende September Auf seinem ersten Nationalkongress befestigt der Gewerkschaftsbund NUNW seine Bande mit der regierenden Partei SWAPO.
Oktober Naturgas- und Erdölvorkommen werden von dem norwegischen Ölkonsortium Norsk Hydro vor der Küste untersucht. Das Konsortium nimmt erste Bohrungen vor. Insgesamt sind bis 1996 drei Bohrlöcher mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von US$ 45 Millionen geplant.
01.10. Die zweite Dauerserie von Briefmarken mit Schmetterlingen als Motiv in der neuen namibischen Währung Namibia-Dollar wird herausgegeben.
Der Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, propagiert die Verwirklichung der Trans-Kalahari-Eisenbahnlinie von Südafrika über Botswana zur Hafenstadt Walvisbucht. Er überredet, während eines offiziellen Besuches in die Vereinigten Staaten im August, eine Gruppe von einflussreichen USA-Geschäftsleuten, ein erneutes Interesse in dieses Jahrhundertprojekt zu nehmen. Die wirtschaftliche Durchführbarkeit einer solchen Eisenbahnlinie würde von den verschiedenen Bergbaudepositen in Botswana abhängen, im besonderen Maße von den Kohlevorkommen in Ost-Namibia (Aranos) und West-Botswana.
Ein Kabinetts-Komitee zur Umstrukturierung der Regierungs-Garage und zur Bekämpfung des Missbrauches von Staatsfahrzeugen, unter dem Vorsitz von Klaus Dierks, macht weitgehende Vorschläge für eine neue Regierungs-Garage.
20.10. Vor der Engineering Profession’s Association of Namibia (EPA) gibt Dierks eine kritische Evaluierung fremder Entwicklungshilfe. Er warnt vor "weichen" Krediten, die zukünftige Generationen auf einem Schuldenberg sitzen lassen: "Afrika besitzt eine tragische Tradition, sich auf Entwicklungshilfe zu verlassen. Das finale Beurteilungskriterium, ob man Kredite annehmen sollte, ist es, ob diese Entwicklung stimulieren können. Wenn wir über Entwicklungshilfe reden, dann müssen wir über eine Schulden-Autobahn reden ...Entwicklungshilfe ist dann am besten, wenn sie mit einem Minimum von Bedingungen verknüpft ist, und die große Herausforderung, der sich die entwickelnde Welt gegenüber sieht, ist es, aus dem Schuldenzyklus auszubrechen."
25.10. Fischfangquoten von gesamt 775 000 Tonnen werden vom Ministerium für Fischereiwesen den Quotenhaltern zuerkannt: 125 000 Tonnen Pilchards (1992: 115 000 Tonnen), 150 000 Tonnen Seehecht (1992: 120 000 Tonnen) und 500 00 Tonnen Makrelen (1992: 450 000 Tonnen). 120 Antragssteller von insgesamt 316 bekommen 159 Lizenzen (von insgesamt 565 Anträgen). Lizenzen werden nur an Namibier oder namibische Firmen erteilt. Der Fischereisektor schafft 9 000 Arbeitsplätze (6 000 bei der Unabhängigkeit).
01.11. Frieda-Nela Williams wird neue Staatssekretärin im Ministerium für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen. Sie wird Nachfolgerin von Peingeondjabi Shipoh, der Staatssekretär im Büro des Premierministers wird.
10.11. Nachdem die DTA (Anna Frank) in der Vergangenheit in der National-Versammlung zwei Anträge über eine namibische Zeit nach der korrekten namibischen geographischen Position eingebracht hatte, legt der Vize-Minister für Inneres, Nangolo Ithete, einen diesbezüglichen Gesetzesentwurf vor, die Namibia Time Bill (Bill 39 of 1993), die die neue namibische Zeitzone nach dem 15o Grad östlicher Länge, der durch Namibia läuft und nicht mehr nach dem 30o östlicher Länge, der die südafrikanische Zeit bestimmt, festlegt. Der Gesetzesentwurf schafft auch die Voraussetzung für eine zukünftige namibische Sommerzeit, die um 02h00 am ersten Sonntag im September beginnt und um 02h00 am ersten Sonntag im April im folgenden Jahr wieder aufhört. Der namibische Zeitwechsel zur Namibischen Normalzeit tritt am 03.04.1994 in Kraft.
Zweite Hälfte November Obwohl die Diamantenschwemme, die den Weltmarkt aus Angola überflutet hatte, zu einem Ende kommt, und die Diamantenproduktion der Consolidated Diamond Mines of S.W.A. (CDM) wieder steigt, kommt es zu einem Streik der 3 500 Minenarbeiter der CDM. Der Arbeitskampf wird zum ersten Mal nach den Richtlinien der neuen Arbeitsgesetzgebung des Labour Act (Act No. 6 of 1992) geführt.
20.11. Die deutsche private Luftreederei LTU unternimmt ihren Jungfernflug von Windhoek nach München und Düsseldorf (über Durban in Südafrika und Kilimandscharo-Flughafen in Tanzania). Die Ehrengäste sind der Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, und die namibische Botschafterin in Deutschland, Nora Schimming-Chase.
23.11. Der Minister für Landwirtschaft, Wasser und Ländliche Entwicklung, Anton von Wietersheim, verlässt unter Protest eine Kabinettssitzung, nachdem das Kabinett eine Bestrafung eines seiner Beamten (Otto Hübschle, Ehemann von Michaela Hübschle, SWAPO-Mitglied der National-Versammlung) wegen eines laufenden Untersuchungsverfahrens rückgängig gemacht hatte.
24.11. Von Wietersheim wird von Präsident Nujoma entlassen. Nachfolger wird Nangolo Mbumba, bis jetzt der namibische Hauptvertreter der Übergangsverwaltung des Walvisbucht-Gebietes (Joint Administrative Authority).
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[Inhaltsverzeichnis]

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