1896 2 025 Weiße (davon 1 500 Deutsche) (1894: 1 343; 1898: 2 400; 1900: 3 383 Deutsche) leben in Südwestafrika.
Windhoek hat 180 zivile europäische Einwohner und 600 Soldaten. Die zweite Phase des deutschen Kolonialismus beginnt.
Ein regelmäßiger zweimonatlicher Dampferdienst der Woermann-Linie wird jetzt nach Swakopmund anstatt nach Walvisbucht aufgenommen (ab 1899 monatlich).
Militärstationen werden in Husab, Ururas, Grootfontein und Outjo errichtet.
Die Ochsenwagenwege zwischen Groß-Barmen und Otjiseva, Okahandja und Otjizasu und Keetmanshoop und Lüderitz werden ausgebaut.
Nördlich der Etoschapfanne wird zum Schutz der deutschen Farmwirtschaft, und um Viehseuchen zu kontrollieren und zu bekämpfen, die "Rote Linie" eingerichtet.
Karl Dove warnt, dass, hervorgerufen durch den zunehmenden Landverlust durch deutsche Siedler, die Ovaherero keine andere Wahl hätten, sich der Landnahme gewaltsam zu widersetzen.

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Das "Alte Deutsche Fort" in Grootfontein: Gebaut zwischen 1896 und 1900: Otjozondjupa-Region: Mai 2003
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks

02.01. Ein Postamt wird in Warmbad eröffnet.
20.01. Die erste Deutsche Evangelische Gemeinde wird in Windhoek gegründet (Pfarrer Heinrich Siebe). Die Gemeinde wächst bis 1904 auf 778 Mitglieder.
22.01. Es kommt zu Verhandlungen in Okahandja zwischen Ovaherero und Deutschen über die sich verschlechternde Grenzsituation.
30.01. Ein Postamt wird in Uhabis eröffnet.
März bis Mai Aufstände der Ovambanderu und der Khauas-Nama, unter der Führung von Eduard Lambert, brechen gegen die deutsche Herrschaft aus. Innerhalb eines Monats werden die aufständischen Namibier in den Schlachten von Gobabis (Leutnant Otto Lampe aus Gobabis und Eduard Lambert fallen) und Namdas (später Siegfeld) geschlagen. Die Deutschen werden von Hendrik Witbooi unterstützt.
April Es kommt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Leutwein und dem Rheinischen Missionar Viehe über die Behandlung namibischer Einheimischer. Leutwein äußert dass, "wenn ein Neger etwas Unrechtes getan hat, dann ist Gewalt mehr am Platze als Milde."
08.04.
Leutwein gibt eine Proklamation in Kowas heraus, wo er, mit Zustimmung von Samuel Maharero, Kavikunua und Kahimemua als Führer ihrer Gemeinschaften absetzt.
17.04. Riarua und Tjetjo wenden sich von Kavikunua und Kahimemua ab und unterstützen den Schutzvertrag mit den Deutschen. Sie werden dabei von Hendrik Witbooi bestärkt.
01.05. Das Windhoeker Postamt wird Hauptpostamt.
06.05.


In der Schlacht von Otjunda (später Sturmfeld) werden die Ovambanderu geschlagen. Kahimemua ergibt sich den Deutschen. Nikodemus Kavikunua nimmt nicht an den Schlachten von Gobabis und Otjunda teil. Kahimemua schickt unter Führung seines Sohnes Hiatuvao Nguvauva, Großvater des späteren Ovambanderuführers Munjuku Nguvauva II, Ovambanderu in das Ngamiland (im heutigen Botswana), um diese vor den Deutschen zu retten. Das ist die erste Flüchtlingswelle von Ovaherero nach Botswana.
Einige Ovaherero flüchten in den Nordosten des Schutzgebietes, wo sie sich bei Karakuwisa niederlassen. Dort kommt es zu gewaltsamen Konflikten mit dort ansässigen San-Gruppen.
Die politische Einheit der Khauas-Nama hört auf zu existieren. Überlebende Khauas-Nama werden als Zwangsarbeiter in ein Konzentrationslager in Windhoek verbracht. Karl Dove schreibt in der Deutschen Kolonialzeitung: "Es kann nur gehofft werden, dass der Kaiserliche Gouverneur nicht durch sentimentalen Humanismus gewisser Kreise daran gehindert wird, alle Khauas, die in seine Hände fallen, an den Galgen zu bringen".
12.06.
Nikodemus Kavikunua und Kahimemua Nguvauva von den Ovambanderu werden nach einem Kriegsgerichtsurteil in Okahandja hingerichtet. Kanangati Hoveka stirbt kurz danach. Sein Nachfolger wird Nikanor Hoveka (geboren etwa 1875).

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Grab von Nikodemus Kavikunua in Okahandja: Otjozondjupa Region: August 2003
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

26.06. Auf Betreiben Manasse Tyisesetas wird Kariko verhaftet, und wegen Hochverrats zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und später in Eharui interniert. Tyiseseta überredet die Deutschen, Kariko nicht zum Tode zu verurteilen. Kariko flüchtet1897 in das britische Walvisbucht.
Weitere Schutztruppenverstärkungen landen auf dem Schiff Adolf Woermann in Swakopmund. Unter ihnen befindet sich der Schutztruppenoffizier Erich Victor Carl August Franke.
Oktober Die Römisch-Katholische Missionsarbeit (Ankunft der Pater Bernhard Herrmann und Josef Filliung in Swakopmund am 08.12.1896) beginnt in Windhoek (Offizieller Beginn der Römisch-Katholischen Missionsarbeit). Anfänglich erstreckt sich die Arbeit der beiden Priester nur auf "weiße" Siedler und Soldaten. Der nördliche Teil von Namibia wird von der Kongregation der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria und der südliche Teil von der Kongregation der Oblaten des St. Francis de Sales verwaltet.
15.10. Der Vertrag zwischen der DKGSWA und Paul Frederiks aus Bethanien vom 12.11.1894 wird erneut bestätigt. Paul Frederiks erklärt, dass die Bethanien-Nama von nun an die "Deutsche Geographische Meile" als bindend anerkennen.
01.12. Eine Zoll-Proklamation wird Gesetz.
04.12. Eine Römisch-Katholische Missionsstation wird in Windhoek eröffnet.
14.12. Ein Postamt wird in Rehoboth eröffnet.
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[Inhaltsverzeichnis]

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