1947 Südafrika informiert die UNO, dass es fortfahren wolle, SWA als Mandatsgebiet und nicht als Treuhandgebiet der UNO zu verwalten.
Die SWA Farbigen Lehrer Vereinigung (SWACTA)(SWA Coloured Teachers Association (SWACTA)) wird von Andrew Kloppers gegründet. Eine andere Farbigenorganisation ist die South West Africa Coloured People’s Bond (SWACPB). Beide Organisationen wirken später auf die Gründung einer Farbigen-Siedlung in Windhoek hin.
Johannes Hans Gerard Adolf Diergaardt wird Mitglied der Rehoboth Bürgervereinigung (Rehoboth Burgervereniging)(Rehoboth Civic Organisation).
Ein Konsortium aus verschiedenen amerikanischen-, britischen- und südafrikanischen Firmen (Newmont Mining Corporation, American Metal Company, Selection Trust, British South Africa Company, Union Corporation, SWAC und die O’okiep Copper Company) kauft die O.M.E.G.-Tsumeb Mine. Aus diesen Firmen bildet sich die Tsumeb Corporation (TCL). Die SWAC gründet auch die Tsumeb Exploration Company, die im Otavi-Bergland nach Erzen prospektieren soll. Die Minenrechte für Vanadium bleiben bei der SWAC. Fünf Monate nach der Öffnung der TCL-Minen kommt es zum ersten Streik von Ovambo-Kontraktarbeitern.
Anwerbungsstatistiken für Kontraktarbeiter im Zeitraum 1947 bis 1953 zeigen, dass 29 143 Arbeitskräfte in namibischen und 12  688 in südafrikanischen Bergwerken beschäftigt wurden.
Sam Nujoma nimmt eine Beschäftigung in Walvisbucht (in einem Geschäft von Hugo Ludwig) an.
Arthur Mylo von der Allgemeinen Zeitung (AZ) wird als Chefredakteur von E. Müller abgelöst.
Carl (Cocky) Hahn, Eingeborenenkommissar im Ovamboland, wird von Harold Eedes abgelöst.
Im Kavango erblindet der Shambyu-König Mbanbangandu II. Nachfolgerin wird Königin Maria Mwengere (1947-1987).
J.H. Oberholzer entdeckt den versteinerten Wald im südllichen Kaokoveld (später Damaraland), westlich von Khorixas.
03.07. Heinrich Vedder geht als Leiter der Rheinischen Missionsgesellschaft in den Ruhestand. Nachfolger wird Hans Karl Diehl. Er initiiert die Ausbildung "schwarzer" Geistlicher und setzt sich für die Einheit der Rheinischen Mission ein.
22.08. Der südafrikanische Generalgouverneur G. Brand van Zyl besucht SWA.
Oktober Zweihundert vierunddreißig Deutsche stehen kurz vor ihrer Ausweisung aus Südwestafrika.
12.11. Der |Hai-|khauan-Führer Diederik Ruben Goliath von Berseba, der von den Südafrikanern etwa zehn Jahre vorher nach Hoachanas verbannt worden war, stirbt in Hoachanas. (Sein Leichnam wird erst nach der Unabhängigkeit der Republik Namibia am 02.06.1995 nach Berseba zurück überführt).

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Das Grab von |Hai-|khauan-Führer Diederik Ruben Goliath von Berseba in Hoachanas: Hardap-Region: April 2003
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

1948 Die Nationale Partei von Südafrika gewinnt die Parlamentswahlen. Daraufhin wird die Ausweisung von Deutschen zurückgenommen. Die Ansiedlung von "weißen" Farmern in Südwestafrika wird durch die neue südafrikanische Regierung ermutigt.
Der südafrikanische Premierminister D.F. Malan kündigt an, dass Südafrika nicht fortfahren werde, auf einer Eingliederung von SWA zu beharren.
Die Afrikanische Methodisten Episkopale Kirche (AMEC) fordert weitgehende politische und sozio-ökonomische Veränderungen, im besonderen die Abschaffung aller rassistisch bedingten Diskriminierungen.
Auf den Diamantenfeldern bei Oranjemund wird die erste von insgesamt achtzehn modernen Siebanlagen in Gebrauch genommen.
Es wird wieder Kupfererz abgebaut und exportiert, nachdem die TCL-Mine in Tsumeb während des Zweiten Weltkrieges stillgelegt war.
Der Vanadium-Mine bei Abenab schließt, aber neue Vorkommen werden westlich von Abenab gefunden und in der Abenab-West-Mine bis 1957 abgebaut.
Der Ongandjera König Tshaanika shIipinge stirbt.
Der Kai
5khaun-Gruppenführer aus Hoachanas, Noach Tsai-Tsaib, stirbt. Sein Nachfolger wird Matheus Kooper (bis 1986).

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Das Grab von Noach Tsaib Tsaib, Nachfolger von !Hoëb 5Oasmab (alias Fritz Lazarus 5Oaseb) von Hoachanas: Alter Friedhof: Hardap-Region: April 2003
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

19.01.

Der Magistrat für den Ost-Caprivizipfel L. Trollope und der Distriktskommissar in Kasane in Britisch-Bechuanaland Redman fertigen gemeinsam eine Skizze über die Insel Kasikili an und kommen zu dem Schluss, dass die Insel seit 1907 von den Subiya in SWA kultiviert worden ist.
21.01.-22.01. Unter der Leitung von Präses Diehl wird eine Missionars-Konferenz in Windhoek abgehalten. Zum ersten Mal kritisieren "schwarze" Evangelisten die Arbeit der Rheinischen Mission: "Die Krise in den Nama-Gemeinden wurde durch einen Mangel an freundlichen Beziehungen zwischen den Missionaren und den schwarzen Gemeinden verursacht".
07.06. Die Gesetzgebende Versammlung fordert erneut die Eingliederung von SWA in die Union von Südafrika.
12.06. Der Konflikt um die Insel Kasikili und die Trollope-Redman Übereinkunft führen zu einer südafrikanischen Rechtsmeinung, dass die "traditionellen" Rechte der Einwohner des Caprivizipfels gesetzlich nicht bindend für die Festlegung der internationalen Grenze zwischen Südwestafrika und dem britischen Bechuanaland im Chobefluss seien. Es wird aber anerkannt, dass dem tatsächlichen Status-Quo auf der Insel gefolgt werden sollte. Es gibt bis heute keinerlei überlieferte Ansprüche irgendwelcher Gemeinschaften im Bechuanaland auf die Insel.
26.09. Carl Hugo Linsingen (Cocky) Hahn stirbt auf seiner Farm Kranzfontein bei Grootfontein.
18.10. D. F. Malan besucht SWA.
Oktober Zweihundert und vierunddreissig Deutsche stehn kurz vor ihrer Ausweisung aus SWA.
25.10. Malan schlägt vor, dass SWA gewisse gesetzgeberische und administrative Rechte im südafrikanischen Parlament erhalten solle.
1949 Die südafrikanische Nationale Partei ergänzt die SWA Verfassung durch die Streichung aller Hinweise auf das Mandatssystem (South West Africa Affairs Amendment Act, No. 23 of 1949). Während die alte Gesetzgebende Versammlung zwölf gewählte und sechs ernannte Mitglieder hatte, besteht die neue nun aus achtzehn gewählten Mitgliedern aus folgenden Wahlkreisen: Grootfontein, Otjiwarongo, Tsumeb, Keetmanshoop, Lüderitz, Warmbad, Khomashochland, Maltahöhe, Stampriet, Gobabis, Okahandja, Erongo, Swakopmund, Walvisbucht, Windhoek-Ost, Windhoek-Süd, Windhoek-West und Klein-Windhoek. Der Administrator für SWA wird nach wie vor von der südafrikanischen Regierung angestellt. Diese Gesetzesänderung führt auch zur de facto Eingliederung in die Union von Südafrika, zumal die "Weißen" von SWA ab diesem Jahr im südafrikanischen Parlament vertreten sind (sechs Mitglieder im Unterhaus und vier Mitglieder im Senat). Daraufhin ersucht die UNO Vollversammlung den Internationalen Gerichtshof in Den Haag, eine Rechtsmeinung über die Souveränität Südwestafrikas abzugeben (UNO Resolution 338 (IV)). Michael Scott tritt dabei für die mehrheitlich nicht wahlberechtigten Einwohner Namibias als Bittsteller auf.
Die SWA Agricultural Union (SWAAU) bekommt Mitspracherecht beim Südwestafrikanischen Arbeitsbüro (SWANLA).
Die Einwanderung von Deutschen wird ermutigt.
Die TCL-Mine in Tsumeb wird entwässert, und der Untertage-Erzabbau kann wieder aufgenommen werden.
Die Manganerzvorkommen von Otjosondu werden von J. Paulsen neu vermessen. Paulsen verkauft seine Rechte an die SA Minerals Corporation Ltd. Die Produktion der Mine beginnt 1950. Die Mine schließt 1961 wegen des fallenden Weltmarktpreises für Mangan. Sie ist wieder von 1965 bis 1968 und von 1980 bis 1981 in Betrieb.
Die Okorusu-Mine für Flussspat wird von ISCOR übernommen. Sie ist von 1950 bis 1955 in Betrieb.
Sam Nujoma zieht nach Windhoek zu seinem Onkel Hiskia Kondombolo. Dort lernt er mit Hilfe von Aaron Hamutenya, Vater von Hidipo Hamutenya, die englische Sprache auf der St. Barnabas Night School. Direktor der Schule ist Berthold Himumuine, die geistige Kraft hinter Hosea Kutako. Nujoma kommt in Kontakt mit den Vereinten Nationen durch Hosea Kutako. Er trifft Hosea durch Vermittlung von Gabriel Mbuende, Vater von Kaire Mbuende, und Clemence Kapuuo.
April Der SWA Denkmalsrat proklamiert vier Nationale Denkmäler: Das Grab von Jonker Afrikaner in Okahandja, Fort Namutoni, den versteinerten Wald im südllichen Kaokoveld (später Damaraland) und den Hoba-Meteoriten bei Grootfontein.
Juli Südafrika informiert die UNO, dass es alle Berichterstattung über die Verwaltung von SWA einstellen werde.
Dezember Die automatische Telephonzentrale in Windhoek wird auf 2 000 Anschlüsse erweitert.
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[Inhaltsverzeichnis]

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