DER WEG DER STEINE - AUF DEN SPUREN DER BERGSTEIGER: TEIL 2

Klaus Dierks
©  Dr. Klaus Dierks 1982-2004

 

Hier offenbart sich die Tragik eines Berufsbergsteigers, und dieses Beispiel zeigt, daß auch intellektuell und charakterlich hochstehende Persönlichkeiten unter Profilierungsnöte geraten können. Die großen Berge der Welt und selbst den Südpol hat Reinhold Messner inzwischen abgehakt. Vielleicht sollte er nun die Namib Wüste zu Fuß vom Orange zum Kunene durchkreuzen. Diese Expeditionsidee diskutierten wir bereits vor vielen Jahren. Bisher hat er sich jedoch nicht an diese ultimale Abenteuer herangewagt.

In Namche Bazar treffen wir 1980 einen anderen, recht interessanten, wenn auch etwas unkonventionellen Bergsteiger, den Iraner Mischa Saleki. Er erzählt uns die Geschichte einer etwas umstrittenen Winterbesteigung des Cho Oyu im Jahre 1979, für die er nach eigener Aussage keine Genehmigung gehabt habe. Dabei ist er fast umgekommen, hat schwere Erfrierungen davongetragen und geriet beim Abstieg in die Hände der Chinesen. Leider war es mir nie möglich, dieses Himalayaabenteuer zu verifizieren.

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Cho Oyu 8 153 m: Blick vom südlichen Basislager: Südwand
Photo: Copyright: Klaus Dierks

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Der Nyimagawal La 5 690 m zwischen Cho Oyu und Mount Everest
Photo: Copyright: Klaus Dierks

Während der missglückten und unter einem ungünstigen Stern stehenden "Europäischen Everest Expedition 1972" hat sich Saleki den Ruf eines Exzentrikers erworben. Er hatte damals angeboten, der Expedition mit iranischen Finanzmitteln unter die Arme zu greifen, überwarf sich aber vor der Abreise mit dem Expeditionsleiter, Herrligkofer. Plötzlich tauchte Saleki auf eigene Faust im Basislager auf. Wahrscheinlich wollte er sich am Leiter der Expedition rächen, indem er die verschiedenen Nationalitäten gegeneinander ausspielte. Dadurch wurde der schon längere Zeit schwelende Konflikt zwischen den deutsch-österreichischen Bergsteigern auf der einen und den britischen auf der anderen Seite noch verschärft. Trotz der günstigen klimatischen Bedingungen in der Vormonsunzeit 1972 waren die personellen Probleme und organisatorischen Unzulänglichkeiten so groß, daß die Expedition scheitern mußte. Mischa Saleki sass zwischen den deutschen und britischen Stühlen. Er verließ die Expedition so schnell und dramatisch wie er gekommen war. Das "Himalaya buschtelephon" wusste damals zu berichten, daß er, nachdem er alle gegen sich aufgebracht hatte, mit einem Hubschrauber geflüchtet sei.

Internationale Großexpeditionen haben im Himalaya nur selten Erfolg gehabt. Die seelischen und körperlichen Beanspruchungen sind auf einer Himalaya-Expedition Belastung genug, so daß zusätzliches Reibungspotential, das sich zwischen verschiedenen Nationalitäten aufbauen kann, oft das Fass zum Überlaufen bringt und ein solches Unternehmen in vielen Fällen von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Herrligkofer's Europäische Expedition von 1972 hat nichts aus dem Schicksal der Internationalen Everest Expedition 1971 unter der Leitung von Norman G. Dyhrenfurth gelernt. Hier waren es keine deutsch-britischen, sondern überwiegend britisch-französische Gegensätze, die der Expedition den Erfolg versagten. Sie endete in einer tragischen Überbewertung von Lächerlichkeiten. Der französische Bergsteiger, Politiker und Minister für Sport, Pierre Mazeaud, weigerte sich, wie die übrigen Teilnehmer, Lasten zu den Hochlagern zu tragen: "Sie erwarten von mir, Pierre Mazeaud, Mitglied der französischen Nationalversammlung, 42 Jahre alt, als Sherpa für Angelsachsen und Japaner zu schuften? Niemals! Man beleidigt damit nicht nur mich, sondern Frankreich!" Die englisch-französische Freundschaft endete mit dem historischen Ausspruch meines Kathmanduer Freundes, Jimmy Roberts, ehemaliger britischer Gurkha-Offizier und Direktor des ältesten Trekkingunternehmens in Nepal, Mountain Travel,: "Fuck off, Mazeaud"! Der Sportminister ging und die Expedition war zu Ende.

Wieder einmal, wie so oft schon in der Geschichte der Himalayabergsteigerei, war ein Traum - der Traum von der internationalen Zusammenarbeit - an der schwierigen Südwestwand des Mount Everest ausgeträumt. Wieder einmal hat sich so viel psychischer Konflikt angehäuft, daß niemand mehr in der Lage war, den Gordischen Knoten der Spannungen und Frustrationen zu entwirren. Dieser psychische Konfliktstoff, der sich bei Männern anhäuft, die unter Gefahren, Angst und Einsamkeit existierend, monatelang auf engstem Raum in einem Dauerzustand von körperlicher und seelischer Hochanstrengung zusammenleben, wird noch durch den modernen Geschäftscharakter der heutigen Himalaya-Expeditionen vermehrt.

Eine Himalaya-Großexpedition ist heute, im Zeitalter der Massenmedien und des Massentourismus, kein unschuldiges Abenteuer mehr, wie es noch bis Ende der fünfziger Jahre der Fall war. Die Unschuld bei einer Expedition im Himalaya ist nur noch dort bewahrt, wo es sich um ein kleines Unternehmen unter Freunden oder Ehepartnern und ohne finanzielle Abhängigkeit von expeditionsfremden Quellen handelt. Die Unschuld bleibt nur erhalten, solange die finanzielle Unabhängigkeit einer Expedition besteht.

Die Sherpa von Namche Bazar scheinen nicht allzu viel von Mischa Saleki zu halten und äußern sich abfällig über ihn. Das erstaunt mich um so mehr, da Mischa als Asiate engere Beziehungen zu den Sherpa haben sollte als die aus dem europäischen Kulturkreis kommenden Europäer. Es fällt auch immer wieder auf, das Japaner zu den Sherpa, denen sie äußerlich so ähnlich sehen, Kontaktschwierigkeiten haben. Während einer Japanischen Expedition des " Osaka Alpine Club" erleben wir 1980 die ablehnende Haltung der Sherpa gegenüber ihren bergsteigerischen Genossen aus dem Fernen Osten, die den Gaurisankar im Rolwaling besteigen wollen.

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Sherpa-Ehepaar in Na, östlich von Beding im Rolwaling mit Gaurisankar 7 145 m im Hintergrund
Photo: Copyright: Klaus Dierks

Anfang 1982 befinden sich Bruce Campbell-Watt und ich im Aufstieg zum Cho Oyu Basislager, um uns für die Besteigungen im Hongu zu akklimatisieren. Einige Tage wandern wir an einem der formschönsten und sich am kühnsten auftürmenden Eisriesen des ganzen Nepal-Himalaya, den 6 440 Meter hohen Jobo Laptshan oder Cho Latse, entlang. Für die Sherpa ist der Cho Latse ein von Göttern bewohnter, heiliger Berg, der deshalb bis 1982 nicht zur Besteigung freigegeben war. Einer amerikanischen Expedition unter Leitung des amerikanischen Arztes und Bergsteigers, Peter Hackett, wird für die Vormonsunzeit 1982 zum ersten Mal die Bewilligung erteilt, den Berg über den schwierigen Südwestgrat, vom Cho Oyu Tal aus, zu besteigen. Die Amerikaner hatten einige Jahre auf die Expeditionsbewilligung warten müssen.

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Blick vom Gokyo Kang 5 800 m im Cho Oyu-Gebiet: Blick nach Süden
Photo: Copyright: Klaus Dierks

Wir treffen die amerikanischen Bergsteiger am 19. April 1982 in Gokyo in der Nähe des Cho Oyu Basislagers. Die extrem ungünstigen Wetterverhältnisse der Vormonsunzeit 1982, in der im Himalaya und Karakorum insgesamt vierzehn Bergsteiger ums Leben kamen, bescheren allen Expeditionen im Nepal-Himalaya große Probleme. Es ist viel zu kalt für die Jahreszeit, jeder Tag bringt noch weitere Neuschneefälle mit der entsprechenden größeren Lawinen- und Schnee brettgefahr. Deswegen müssen die Amerikaner die Sicherungsarbeiten am Cho Latse für einige Tage einstellen und versuchen, sich durch Besteigungen im Gokyo Tal in Form zu halten. Alle Teilnehmer der Amerikanischen Cho Latse Expedition 1982 gehören zur Bergsteigerelite der USA. Peter Hackett stand während der "International Medical Research Expedition '81" auf dem Gipfel des höchsten Berges der Welt und John Roskelley auf dem zweithöchsten und schwierigsten Achttausender der Welt, dem K2 im Karakorum. Der bekannte amerikanische Bergphotograph Galen Rowell hat einen der extrem schwierigen Trango Türme im Karakorum bestiegen. So sind alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Erstbesteigung des Cho Latse gegeben. Eine Erstbesteigung eines "jungfräulichen" Gipfels ist für die übergroße Mehrheit aller Bergsteiger der größte, jedoch meist unerfüllt bleibende Traum. Die ständig wechselnden Schnee- und Witterungsverhältnisse und die niemals statisch bleibenden Leistungsgrenzen des Menschen sorgen gerade im Himalaya dafür, daß jede Expedition immer noch ein Vorstoß ins Unbekannte und jede schwierige Besteigung eine Art Erstbesteigung ist.

Die Besteigung des "kleinen, aber schwierigen Cho Latse", wie Peter Hackett es ausdrückt, gelingt am 22. April 1982. Vorher allerdings muß die Gipfelmannschaft während eines orkanartigen Schneesturms eine unangenehme und eiskalte Nacht im Biwak in der Eiswand unterhalb des Gipfels verbringen. Die unberechenbare Höhenkrankheit verhindert, daß Peter Hackett zusammen mit seinen Kameraden auf dem Gipfel stehen kann.

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Cho Latse 6440 m: Blick vom Gokyo Kang
Photo: Copyright: Klaus Dierks

Zur gleichen Zeit werden wir mittelbare Zeugen des tragischen Verlaufes der Österreichischen Cho Oyu Expedition 1982. Wir treffen verschiedene Mitglieder dieser Expedition Mitte April, als sie noch voll Mut und Optimismus von Gokyo ins Basislager am Fuße der furchterregenden und abweisenden Südwand des 8 153 Meter hohen Cho Oyu aufbrechen. Von Gokyo aus scheint diese Wand unbezwingbar zu sein. Aufgrund des schlechten Wetters sehen wir diese furchtbar zerklüftete, hohe Wand während der Besteigung von zwei technisch einfachen Fünftausendern nur selten.

Am 21. April 1982 brechen Bruce Campbell-Watt und ich von der fast fünftausend Meter hohen Yakweide Drangnag auf, um über den Cho La Col ins Everestgebiet hinüberzusteigen. In Drangnag hören wir von unseren Sherpas, daß der Lagerarzt der Österreichischen Expedition, Oswald Ölz, auch der "Bulle" genannt, schwer höhenkrank auf einem Yak ins Tal abtransportiert wurde. Wir sind um so betroffener, da wir wissen, daß der "Bulle" nicht nur bereits auf dem Everest gestanden hat, sondern als Arzt auch ein weithin bekannter Fachmann für die "Akute Höhenkrankheit" ist. Es ist uns rätselhaft, wie ein solcher Mann in bereits fünftausend Meter Höhe höhenkrank werden kann. Das beweist nur den nicht voraussehbaren und unheimlichen Charakter dieser Krankheit.

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Gyachung Kang 7 922 m: Südwand: Östlich vom Cho Oyu
Photo: Copyright: Klaus Dierks

Erst sehr viel später hören wir, daß der dramatische Abtransport von Oswald Ölz tatsächlich ein Wettlauf mit dem Tode wurde, da sein Lungenödem durch eine Lun genembolie noch kompliziert wurde. Nur der rasche Hub schrauberabtransport von Gokyo nach Kathmandu rettete sein Leben.

Über die weiteren dramatischen Ereignisse erfahren wir in den nächsten Wochen viele widersprüchliche Einzelheiten. So wird in der letzten Aprilwoche in Gorak Shep am Everest erzählt, daß das Basislager am Cho Oyu von einer riesigen Eis lawine verschüttet worden sei. Glücklicherweise, so hören wir, habe es keine Unfälle unter den Bergsteigern gegeben. Trotzdem habe sich der Expeditionsleiter, Wolfgang Nairz, entschlossen, den Cho Oyu aufzugeben und stattdessen den 7 922 Meter hohen Gyachung Kang, östlich des Cho Oyu, zu versuchen. Noch später wurde uns mitgeteilt, daß alle diese Gerüchte falsch und auf Übermittlungsfehler des "Himalaya Buschtelephons" zurückzuführen seien. In den Wochen unserer Amphu Laptsa-, West Col- und Merabesteigungen sind wir sowieso von allen Buschtelephonlinien im Himalaya abgeschnitten.

Das wahre Ausmaß der Katastrophe entfaltet sich erst Ende Mai, nach unserer Rückkehr nach Kath mandu. Dort hören wir, daß nach dem Ausfall von Oswald Ölz der Aufbau von Lager 1 in 5 900 Meter Höhe und Lager 2 in 6 520 Meter Höhe zwischen dem 28. April und 6. Mai 1982 abgeschlossen wurde. Zwischen dem 6. und 16. Mai wird das Anpacken des Gipfels selbst wegen der Schlechtwettereinbrüche und des ständigen Neuschnees mit der entsprechenden größeren Lawinen gefahr immer wieder verzögert. Am 15. Mai fällt noch ein weiterer Mann der Expedition, Rudolf Meier, wegen unerträglicher Zahnschmerzen aus. Er muß in das drei Tagesfußmärsche entfernte Sherpahospital in Khunde absteigen.

Die Expedition scheint wirklich unter einem schlechten Stern zu stehen. Jedesmal, wenn die Teilnehmer am Berg sind, zwingt sie das schlechte Wetter wieder zum Abstieg. Sobald sie unten im Basislager angelangt sind, wird das Wetter wieder gut. Am 18. Mai beschließen Wolfgang Nairz und Reinhard Karl, der 1978 als erster Deutscher auf dem Mount Everest gestanden hat und als einer der besten Bergsteiger der neuen deutschen Generation gilt, im Lager 2 bessere Wetterverhältnisse abzuwarten. Lager 2 ist lawinensicher, wie man es am Fuß einer durchschnittlich achtzig Grad steilen Flanke ohne Seracs und ohne Hängegletscher erwarten kann.

Am 19. Mai 1982, morgens um fünf Uhr, wird das Lager der zwei Bergsteiger in Sekundenschnelle von einer Eislawine überrollt. Karl ist gerade dabei, Tee zu kochen, um dann mit Wolfgang Nairz an diesem wunderbaren, völlig wolkenlosen Tag zum Gipfel aufzubrechen. Reinhard Karl ist sofort tot, Nairz kommt mit gebrochenem Fuß davon. Das Lager der Sher pa, nur wenige Schritte entfernt, bleibt von der Lawine verschont. Cho Oyu, die "Göttin des Türkis", hat wieder ihre Opfer gefordert. Für die Bergsteiger Deutschlands und Österreichs ist eine nicht zu schließende Lücke entstanden. Eine Tschörte zum Andenken an Reinhard Karl steht in Gokyo.

Neue Begegnungen mit Bergsteigern aus einer anderen Welt ergeben sich, als ich mit Ang Tschumbi zum Everest Basislager der "Ersten Sowjetischen Expedition zum Everest '82" aufsteige. Der Aufstieg von Gorak Shep durch die verwirrende Eislandschaft des Khumbu Gletschers beschert uns bei herrlichstem Vormonsunwetter ein großartiges, nicht sehr anstrengendes und kaum gefährlich zu nennendes Himalayaerlebnis. Das vergleichsweise angenehme Steigen unter Riesenseracs hindurch und an durchsichtigen, blau-grün schimmernden Eisbergen und tausendfachem Büßer eis vorbei zum Fuß des Khumbu Eisbruches, der immer noch das größte Hindernis bei einer jeden Everestexpedition darstellt, ruft Begeisterung hervor und läßt viele Strapazen der letzten Wochen vergessen.

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Auf dem Khumbu-Gletscher: Aufstieg zum Khumbu-Eisbruch
Photo: Copyright: Klaus Dierks

In einer einmalig schönen Berglandschaft von riesenhaften Dimensionen flattert vor einer grandiosen Eis- und Schneekulisse die rote Fahne der Sowjetunion, umgeben von einem Kranz der höchsten Berge der Welt. Der Blick reicht vom Pumori, der als einer der schönsten Berge gilt, das berühmte Amphitheater auf dem Dach der Welt entlang, über Lingtren und Khumbutse zur Everest Westschulter. Dazwischen liegt der sich steil aufwölbende Lho-La, der die Grenze zu Tibet bildet, und dahinter der Everest Nordgipfel, der Changtse. Im Südwesten steigt die lawinendurchtoste, ungeheuerlich steile, aus Hängegletschern und Eismassen bestehende Nuptse Westwand auf. Leider wird dieser einmalige Platz auch die höchste Müllhalde der Welt bezeichnet. Zu viele Expeditionen haben hier schon gelagert und zu wenig Disziplin bewahrt. Hoffentlich kann auf Dauer der "Sagarmatha Nationalpark" dieser rücksichtslosen Verschmutzung Einhalt gebieten.

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Büßereis auf dem Khumbu-Gletscher: Aufstieg zum Khumbu-Eisbruch: hinter der Gebirgskette der 7 550 m hohe Changtse in Tibet
Photos: Copyright: Klaus Dierks

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Büßereis auf dem Khumbu-Gletscher: Einblick in den Khumbu-Eisbruch und zum Süd-Col zwischen Chomo Lungma und Lhotse
Photo: Copyright: Klaus Dierks

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Der Khumbu-Eisbruch mit Blick auf den Lhotse 8 501 m
Photo: Copyright: Klaus Dierks

Wir werden im Basislager der sowjetischen Mammutexpedition, die unter Leitung von Jewgenij Tamm steht, mit großartiger Gastfreundschaft aufgenommen. Diese freundliche Aufnahme steht in starkem Gegensatz zu der Art und Weise, wie fremde Gäste in Basislagern von anderen, meist westlichen Expeditionen empfangen werden. Die sowjetische Expedition besteht aus sechzehn Spitzenbergsteigern, außerdem zwanzig Wissenschaftlern, Journalisten und allgemeinem Organisationspersonal, den Sherpaführern und Hunderten von Trägern, die ständig zwischen der Flugpiste Lukla und dem, sechs Tagesmärsche entfernten, Basislager hin- und herpendeln. Das Lager ist im großen Stil der frühen Everestexpeditionen mit allem erdenklichen Luxus ausgestattet. Es gibt eine Sauna, auf der die kyrillischen Buchstaben "CCCP" prangen. Die Verpflegung könnte selbst in einem Moskauer Luxushotel nicht besser sein.

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Der Khumbu-Eisbruch mit dem Basislager für die Sowjetische Mount-Everest-Expedition 1982
Photos: Copyright: Klaus Dierks

Allerdings erreicht die Sowjetische Expedition nicht den Aufwand der Italienischen Everest Expedition 1973, die unter Führung des italienischen Zeitungsmagnaten, Guido Monzino, zur umfangreichsten Everestexpedition aller Zeiten ausartete. Der Expeditionsleiter hatte ein mit Teppichen ausgelegtes Fünfzimmerzelt mit Polstermöbeln und einem Riesenschreibtisch mit gedrechselten Löwenfüßen, die von den Trägern den Khumbugletscher hochgeschleppt werden mußten. Zum Materialtransport durch den Khumbu Eisbruch wurden mehrere Hub schrauber eingesetzt, wovon einer im Eisbruch abstürzte. Edmund Hillary besuchte damals das Basislager, und sein Kommentar - "Hier ist jetzt der Höhepunkt der Lächerlichkeit erreicht" - brachte ihn beinah in große diplomatische Schwierigkeiten. Fünf Italiener und drei Sherpa erreichten auf der schon oft begangenen Normalroute den Gipfel. Der Aufwand stand in keinem Verhältnis zum Erfolg. Die moderne Bergsteigergeneration im Himalaya versetzte der "Expedition im Kolonialstil" den Todesstoß, und es ist schwer verständlich, warum die ehemalige Sowjetunion 1982 diese schon damals überholte Idee wieder erwärmte.

Die Sowjets wollen auf der bisher schwierigsten Route am Everest durch die Südwestwand den Gipfel erreichen. Die Steilwand dieser Route, die links der britischen Führe von 1971 verläuft, bei der Chris Bonington das erste Mal gescheitert ist, beträgt im Durchschnitt zwischen fünfzig und sechzig Grad. Wie man schon bei Bonington nachlesen kann, sind Sicherungen nur schwierig anzubringen, da der Fels hier sehr dicht ist. Die Sowjets gehen mit ihrer Expedition offenbar auf Nummer Sicher. Einen Misserfolg können sie sich auf gar keinen Fall leisten, da diese "Expedition im alten Stil" noch dem nationalistischen Prestigegedanken verhaftet ist.

Das miserable Aussehen der schlecht ausgerüsteten Sherpaträger, die nur die von der nepalischen Regierung vorgeschriebenen Minimumlöhne erhalten, steht im krassen Gegensatz zu der guten Ausstattung des Basislagers. Die Höhenträger, dagegen, die ihre Lasten bis auf eine Höhe von 7 000 Meter und 8 000 Meter zu bringen haben, bekommen sehr hohe Erfolgsprämien, die jeden gekannten Rahmen sprengen, der bei solchen Expeditionen üblich ist.

Es fällt auf, daß die Bergsteiger alle Russen mit europäischen Gesichtern sind. Andere Völker der - ehemaligen - Sowjetunion sind nicht vertreten. Trotz der Propagierung der absoluten Gleichberechtigung der sowjetischen Frauen hat die Expedition auch keine weiblichen Mitglieder. Ich frage den Leiter des sowjetischen Fernsehteams, Jurij Alexandrowitsch Senke witsch, nach den Gründen. Er antwortet mir, daß man seit der Katastrophe der Frauenexpedition im Pamir, durch die vor einigen Jahren sieben oder acht sowjetische Spitzenbergsteigerinnen umgekommen sind, keine Frauen mehr auf Expeditionen mitnehmen will. Ich kann dieses Argument nicht ganz einsehen. Schließlich sterben jedes Jahr auch genügend männliche Bergsteiger in den Bergen der Welt.

Senkewitsch, der unter anderem die zwei Expeditionen Thor Heyerdahls auf der "Rah" und der "Tigris" als Schiffsarzt begleitete, erzählt mir von einem interessanten psychologischen Musikexperiment, das der Höhen psychologe während der Expedition durchgeführt hat. Die sechzehn Bergsteiger bekamen jeder ein modernes japanisches Kleintonbandgerät und konnten sich an Musikkassetten mitnehmen, was immer sie wollten. Während der Anpassungsphase auf dem sechzehntägigen Anmarsch von Kathmandu in das Everest Basislager hörten die überwiegend jungen Bergsteiger hauptsächlich nur den von ihnen geschätzten westlichen Pop. Je höher sie aber am Everest kamen, desto mehr verloren Pop und Rock und gewann die klassische Musik. Über 8 000 Meter war nur noch Johann Sebastian Bach gefragt. Für Jurij Alexandrowitsch ist das eine logische Entwicklung: "Je höher man an den Himmel herankommt, desto näher kommt man die Wahrheit."

Durch den Zustand dauernder Gefahr und durch die übergroße Anstrengung wird das emotionelle Gleichgewicht des Himalayabergsteigers oft labil. Musik, und gerade die von Altmeister Johann Sebastian Bach, kann hier eine große und tröstliche Hilfe sein. Denn der gering gewordene Sau erstoffdruck bringt nicht nur das emotionelle Gleichgewicht ins Wanken, sondern schafft zwischen den Bergsteigern oft auch höhenpsychologisch bedingte Konflikt situationen, in die man sich so verrennt, daß man kaum wieder aus dem Teufelskreis herausfindet. Ich bemerke, zum Beispiel, daß Bruce Campbell-Watt mit "Mord in den Augen" um unser Zelt schleicht, wenn ich meinem trostbedürftigen Gemüt die soundsovielte Bachkantate zuführe. Bruce selbst liest nur Dramen von Shakespeare, was mich nicht weiter stört. Was dem einen sein Bach ist, ist dem anderen sein Shakespeare, und jeder versucht, so gut er kann, über die seelischen Hürden zu kommen.

Ich weiß nicht, welche Schlüsse die sowjetische Psychologie aus den Musikversuchen am Mount Everest gezogen hat. Vielleicht haben sie zu der Umwandlung von der Sowjet union zu Russland beigetragen. Ich kann nur hoffen, daß Johann Sebastian Bach nicht nur für die notwendige seelische Unterstützung gesorgt, sondern auch die Freundschaft zwischen den russischen Bergsteigern erhalten hat.

Ich wundere mich, daß die Sowjetische Expedition in der Person von Jurij Kononow einen Geologen dabei hat. Das Rätselraten über die Anwesenheit eines Geologen am Mount Everest löst sich später. Die Expedition handelt auch ein umfangreiches wissenschaftliches Programm ab. Unter anderem wird festgestellt, daß sich der Himalaya immer noch in der Auffaltungsphase befindet und daß der höchste Berg der Welt jedes Jahr noch um einen messbaren Teil wächst. Die tibetischen Sedimentkalke, aus denen der Gipfel des Everest besteht, schieben sich weiter über die darunter liegenden Paragneise und Granite der Khumbu-Schichten. Das Dach der Welt ist bis heute nicht zur Ruhe gekommen, und künftige Bergsteigergenerationen können eines Tages, mit oder ohne Sauerstoff, vielleicht einen Neuntausender besteigen.

Trotz der vielen Expeditionen gibt es im Himalaya immer noch Rätsel und Geheimnisse. So ist das mysteriöse Verschwinden von zwei britischen Bergsteigern, George Leigh Mallory und Andrew Irvine, 1924, während der dritten Britischen Everestexpedition über den tibetischen Nordgrat bis heute nicht aufgeklärt und die Frage, ob der Everest vielleicht schon 1924 - und nicht erst 1953 durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay - bestiegen wurde, noch nicht beantwortet. Von der Tragödie im Jahre 1924 weiß man lediglich, daß Mallory und Irvine irgendwo zwischen 8 450 und 8 480 Meter Höhe auf der Gipfelpyramide des Mount Everest verloren gingen. Als sie das letzte Mal gesehen wurden, waren sie voller Energie zum Gipfel unterwegs. Seitdem streiten sich Generationen von Bergsteigern, ob die beiden nun oben waren oder nicht.

Einer der Träger der damaligen Expedition, Dawa Tenzing, lebte noch vor ein paar Jahren als Mönch in einem Kloster im Khumbu. Für ihn stand fest, daß die beiden Bergsteiger 1924 nicht den Gipfel erreicht und daß die Götter sie herabgeblasen hätten.

Hier, im Basislager der Sowjetischen Expedition zum Everest 1982, höre ich die faszinierende Geschichte, daß ein chinesischer Bergsteiger, Wang Hung Boa, die Leiche eines mumifizierten Bergsteigers in etwa 8 500 Höhe an der Nordwand des Everest, etwas unterhalb des Nordostgrates zwischen der sogenannten ersten und zweiten Stufe, entdeckt habe. Die Entdeckung sei während der Chinesischen Everestexpedition 1975 über die klassische Nordroute der britischen Vorkriegsexpeditionen gemacht worden. Damals stand die erste Frau, die Tibeterin Phantog, auf dem höchsten Berg der Welt, und damals wurde von den Chinesen auch der berühmte dreibeinige Vermessungspunkt auf dem Gipfel errichtet. Wang Hung Boa soll die Leiche ganz in der Nähe jener Stelle gesehen haben, an der während der vierten Britischen Expedition 1933 unter Leitung von Hugh Ruttledge der Bergsteiger Wyn Harris einen Eispickel fand, der entweder Mallory oder Irvine gehört haben muß.

Diese sensationelle Geschichte wurde erst 1979 im Westen bekannt. Wang erzählte sie als Teilnehmer einer Japanischen Expedition. Leider stürzte er jedoch in eine Gletscherspalte, bevor er den japanischen Bergsteigern den genauen Fundort zeigen konnte.

Da Mallory und Irvine beide Kameras dabei hatten und da Filme sich in über 8 400 Meter Höhe bei dauerndem Frost durchaus sechzig Jahre halten könnten, wäre es immer noch möglich, eine der größten Streitfragen in der Geschichte der Expeditionsbergsteigerei zu beantworten: ob bereits 1924 oder erst 1953 der höchste Berg der Erde erstbestiegen wurde. Die Tragödie von 1924 ließ das Bergsteigergeschlecht der Mallorys nicht aussterben. Ein Enkel von George Leigh Mallory war Anfang der achtziger Jahre der Leiter des akademischen Bergsteigerklubs der "Witwatersrand University" in Johannesburg in Südafrika.

Auch das rätselhafte Scheitern einer niemals offiziell bestätigten Sowjetischen Everest Expedition 1952 unter Leitung des weltbekannten sowjetischen Bergsteigers Pawel Datschnolian gehört zu den ungelösten Geheimnissen. Damals soll die gesamte Gipfelmannschaft umgekommen sein. Pawel Datschnolian ist nach 1952 nie wieder gesehen worden. Im Westen blieben Gerüchte im Umlauf, daß die Sowjets zu Stalins Zeiten versucht hätten, vor den Briten als erste den Mount Everest zu besteigen, und gescheitert seien. Ich frage den Leiter der Sowjetischen Expedition '82 nach diesem geheimnisvollen Unternehmen, das vor mehr als vierzig Jahren durchgeführt worden sein soll. Tamm erklärt mir in unzweideutigen Worten, daß eine solche Expedition niemals stattgefunden hätte und daß dies der offizielle Standpunkt des Sowjetischen Bergsteigerverbandes sei. Das würde durch den offiziellen Namen dieser Expedition bestätigt: "Erste Sowjetische Expedition zum Everest '82". Die Wahrheit wird vielleicht erst jetzt (1994) an das Licht kommen. Interessant ist auch in diesem Zusammenhang, daß die Sowjets 1982 den "kolonialen" Namen, Everest, und nicht den tibetischen Namen, Chomo Lungma, verwendeten.

Auch die achtziger Jahre bleiben nicht ohne Katastrophen am Everest. Zur gleichen Zeit wie die Russen befinden sich die Amerikaner an der tibetischen Nordwand. Als die Bergsteigerin Marty Hoey auf der klassischen Nordroute in der Nähe eines Hochlagers tödlich abstürzt, wird die Expedition abgebrochen. Eine Britische Kleinexpedition im Westalpenstil unter Leitung von Chris Bonington hat sich den sehr langen, bis dahin nicht bestiegenen Ostnordostgrat zum Ziel gesetzt. Peter Board man und Joe Tasker, zwei der besten britischen Bergsteiger, erreichen am 15. Mai 1982 eine Höhe von 7 200 Meter. Drei Tage später werden sie in über 8 000 Meter Höhe in einem sehr schwierigen Gelände das letzte Mal gesichtet. Seitdem sind sie ohne Spur verschwunden. Sie folgten Mallory und Irvine.

Die Nachmonsunzeit 1984 läßt Chomo Lungma besonders unerbittlich zuschlagen. Im September/Oktober dieses Jahres sind auf der nepalischen Seite drei Expeditionen am Berg, alle drei Expeditionen werden von tödlichen Unfällen heimgesucht. Die neuseeländisch-australische Expedition unter Peter Hillary will den Everest über den Westgrat ohne Sauerstoff besteigen. Der australische Expeditionsarzt erzählt meiner Frau und mir am 21. Oktober 1984 in Ringmo am Tragsindho Pass, wie es zur Katastrophe kam: Drei Bergsteiger der Spitzengruppe hatten bereits über 8 200 Meter Höhe auf dem Westgrat erreicht, als zwei der Bergsteiger beschließen wegen der schlechten Wetterumstände umzukehren. Der Dritte klettert jedoch allein weiter. Plötzlich sieht er, daß einer der Zurückgebliebenen über eine überhängende Schneewächte in den fast dreitausend Meter tiefergelegenen westlichen Cwm abstürzt. Er klettert zurück, um vielleicht noch Hilfe leisten zu können, stürzt dann aber an der gleichen Stelle, diesmal nach Tibet, ab. Peter Hillary bricht daraufhin die so hoffnungsvoll begonnene Expedition ab.

Auch die tschechoslowakische Everestexpedition '84 verliert einen ihrer Spitzenbergsteiger, der mit seinen tschechischen und Sherpabergkameraden bereits den Gipfel erreicht hatte. Beim Rückmarsch bleibt er allein zurück, da er nicht mehr in gleicher Form wie die beiden anderen ist, die allein weiter absteigen. Er muß in über 8 000 Meter Höhe allein biwakieren, wird am nächsten Morgen noch kurz von seinen Kameraden gesehen, und ist seither verschollen.

Auch die nepalische Polizeiexpedition zum Sagarmatha, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, den South Col von Unrat und Müll von etwa dreißig Everestexpeditionen zu säubern, verliert einen der besten Sherpabergsteiger, Ang Dorje, aus Thamo. Ang Dorje hatte davor bereits zweimal den Chomo Lungma erfolgreich bestiegen. Ein drittes Mal wollte die "Göttinmutter der Welt" dem wohl erfolgreichsten Bergsteiger der Sherpa nicht mehr zugestehen.

Dies waren nicht die letzten Opfer am Mount Everest und im Himalaya. Bergsteigen ist gefährlich, der tödliche Unfall kann nie ausgeschlossen werden. Man muß aber versuchen, die Gefahr so kalkulierbar wie möglich zu machen und nur das anzugreifen, was vernünftig scheint. Bruce Campbell-Watt hat es so ausgedrückt: "Wir leben bewusst mit der Todesgefahr, so wie wir immer wieder unser Leben bewusst aufs Spiel setzen. Wir müssen alle sterben. Es hat keinen Zweck, diese Tatsache zu verdrängen, wir müssen sie bewusst annehmen, um so intensiver leben zu können." Bruce Campbell-Watt starb im September 1991 auf seiner Farm Ruwa bei Harare in Zimbabwe durch Mörderhand. Wenn alles dunkel ist, wie in so vielen unheimlichen Himalayanächten, die ich mit ihm zusammen verbracht habe, gehen meine Gedanken zu ihm. Dieses Buch soll auch seinem Andenken gewidmet sein.

Das nepalische Ministerium für Tourismus teilte Ende 1984 mit, daß der Mount Everest bis Mitte der neunziger Jahre ausgebucht sei und daß Expeditionsanmeldungen bis 1997 vorlägen. Zum Jahresende 1984 haben hundertvierundsechzig Personen aus einundzwanzig Ländern - darunter auch mehrere Frauen - den dritten Pol der Erde über verschiedene Aufstiegsrouten bezwungen. Ein Sherpa und der Japaner Kato sind die einzigen, die bereits (1985) dreimal Fuß auf den Gipfel der Chomo Lungma gesetzt haben.

Es gibt auch in den neunziger Jahren immer noch Routen und Wände am Mount Everest, die bisher niemand betreten hat. Es gibt immer noch neue Wege und Möglichkeiten im Himalaya. Die "Straße der Steine" wird weiterhin zu den höchsten Bergen der Welt führen. Viele neue Steine werden noch hinzugefügt werden. Wichtig ist allein, daß die Bergsteiger der Welt das herrliche Geschenk des Himalaya, das uns die Götter Tibets gegeben haben, nicht missbrauchen, sondern mithelfen, es im gleichen Zustand zu erhalten, wie die ersten Bergsteiger die höchsten Berge der Welt vor beinah einem Jahrhundert erlebt haben.

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Inhaltsverzeichnis

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