1856-1860 Die in der südafrikanischen Kapkolonie ansässigen Bergbaugesellschaften, die Walfish Bay Mining Company und die Great Namaqua Mining Company versuchen die Kupfervorkommen im südlichen und zentralen Namibia auszubeuten. Die erste Gesellschaft konzentriert sich auf die Kupfervorkommen der Matchless-Mine, westlich von Windhoek im Khomashochland. Es wird spekuliert, dass es Jonker Afrikaner und Frank Bassingthwaighte waren, die die Mine entdeckt haben. Andersson, später der Haupthändler zwischen Oranje und Kunene, übernimmt, unterstützt von Reid, das Minenmanagement. Der Kupferabbau wird jedoch 1860 eingestellt, hauptsächlich wegen hoher Transportkosten, obwohl Andersson die "Baistraße" von Windhoek über Remhoogte, Otjimbingwe, Tsaobis und Tinkas nach Walvisbucht verbessert, die ursprünglich von Jonker Afrikaner gebaut worden war. Piet Gertse ist Angestellter der Walfish Bay Mining Company.
Die Great Namaqua Mining Company versucht Minenrechte von David Christian Frederiks aus Bethanien zu bekommen. Die Minenaktivitäten werden nicht weiter entwickelt.
Die verschiedenen europäischen Minengesellschaften bezahlen minimale oder gar keine Abgaben für die Minenrechte an die lokalen Gemeinschaften.
Die Ankunft von europäischen Bergbauunternehmern intensiviert die verschiedenen Konflikte zwischen Jonker Afrikaner und anderen Namaland-Gruppenführern wie ||Oaseb von den Kai||khaun und Willem Swartbooi (!Huiseb #Haobemab) von Rehoboth. Jonker hat Hendrik Henricks (oder !Nanib gaib #Arisemab) von den ||Hawoben und Piet Koper !Gamab (Nachfolger von Nama-Kapitän Willem Franzman, der im Februar 1854 starb) von den Fransman-Nama oder !Khara-khoen als Bündnispartner. Am Ende erweist sich die Kai||khaun-Swartbooi-Aallianz als die schwächere Partei. Jonker ist jedoch nicht erfolgreich, Kido Witbooi (oder #A-||êib) als Partner zu gewinnen. Die Scheidelinien zwischen Jonker und anderen Namagruppen sind allerdings nicht eindeutig und wechseln ständig. So versucht Jonker seine Stammesgenossen aus Blydeverwacht, die Bethanien- und Goliath-Nama aus Berseba auf seine Seite zu ziehen. Den Missionaren von Bethanien und Berseba gelingt es jedoch, die beiden Gemeinschaften von den Kämpfen fernzuhalten. Gleichzeitig probiert ||Oaseb, seine alten Verbündeten, die Bondelswarts (!Gami-#nun) und selbst Jonkers Alliierte, die Goliath-Nama, zu gewinnen. Aber die Bondelswarts halten sich aus den Kämpfen heraus. Sie können sich dies leisten, da sie von der Kapkolonie als eine Art "Grenzpolizei" bezahlt und auch geschützt werden. Jan Boois oder Jan Frederiks aus Bethanien ist erst der Alliierte von ||Oaseb von den Kai||khaun sowie den Swartboois und später wieder von Jonker Afrikaner. Piet Koper !Gamab von den Fransman-Nama und Hendrik Henricks von den ||Hawoben kämpfen auf Jonkers Seite.
1855





Die erste Druckerei wird in Rooibank (später Scheppmannsdorf), nahe Walvisbucht, eingerichtet.
Amraal Lambert oder #Gai-|nub von den Kai|khauan zieht von Naosanabis (heute Leonardville) nach Gobabis.
James Chapman, einer der ersten Photographen in Namibia, reist vom Ngamisee, im heutigen Botswana über Südafrika, nach Walvisbucht.
James Todd lässt sich als Minenprospektor im Lande nieder.
J.H. van Reenen sucht nach Kupfererzen in Bakers Cove, südlich des heutigen Lüderitz. Er prospektiert auch in der Umgebung von Bethanien. Als er vom Kapitän der Bethanien-Nama gehindert wird, auch in der Gegend von Aus zu prospektieren, beendet er seine Aktivitäten.
Barnabas Hörnemann arbeitet als Missionsangestellter in Otjimbingwe (bis 1861).
März Die ersten Bergbauarbeiter der Walfish Bay Mining Company unter Leitung des Minenprospektors Stead landen in Walvisbucht. Sie versuchen von Willem Swartbooi (!Huiseb #Haobemab) eine Minenerlaubnis, möglicherweise für Klein-Aub, südwestlich von Rehoboth, zu bekommen. Auch ||Oaseb von den Kai||khaun profitiert von den Aktivitäten. Der Kupferabbau scheint nicht sehr lohnend gewesen zu sein, denn 1856 festigt sich die Gesellschaft bei der Matchless-Mine.
02.03. Die Missionare Kleinschmidt und Vollmer stellen ein Nama-Holländisches Wörterbuch fertig.
13.04. Die Rheinische Missionsgesellschaft nimmt wieder die Missionsarbeit in Naosanabis (heute Leonardville) auf, wo Missionar Friedrich Simon Eggert bis zum 19.08.1856 tätig ist.
21.04. Der Rheinische Missionar Franz Heinrich Vollmer setzt sich für den Gebrauch der Nama-Sprache an Stelle des Holländischen in der Nama-Mission  ein.
18.11. David Livingstone "entdeckt" die Victoriafälle im heutigen Zimbabwe/Zambia.
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