1886 |
Missionar Christian Baumann zieht
nach Okombahe, wo er am 14.05.1888 stirbt. Friedrich Moritz Stapff entdeckt Kupfervorkommen, die zur Entwicklung der Gorob- und Hope Minen am Unterlauf des Kuisebflusses, etwa 150 km südöstlich von Swakopmund, führen. Nekwaya Loide Shikongo wird in Oniipa als Tochter des Gruppenführers Shikongo sha Nangolo geboren. Im Kavango stirbt die Uukwangali-Königin Mpande. Ihr Nachfolger wird König Himarua, der aus dem Uukwambigebiet stammt (bis 1910). Er ist ein Mitglied der königlichen Familie Nasira, die durch Ehe Verbindungen mit dem Uukwambi-Königshaus im Ovamboland hat. Himarua wehrt sich während seiner Regierungszeit gegen die kolonialen Besitzansprüche der deutschen Verwaltung. Axel Eriksson zieht von Omaruru nach Mossamedes (Hafen Namibe im heutigen Angola). Rheinischer Missionsfriedhof in Okombahe: Grab des Missionars
Christian Baumann: Erongo-Region |
08.01. | Louis Nels vermittelt einen Schutzvertrag zwischen Jan Jonker Afrikaner und dem Deutschen Reich. |
08.02. | Missionar Hegner vermittelt im Konflikt zwischen Moses Witbooi und Missionar Rust. |
März | Deutschland hat Erfolg in seinem Bestreben, den Kunene als Nordgrenze für das Schutzgebiet zu bestimmen. |
17.04. | Hendrik Witbooi greift Maharero
erneut in Okahandja an, wird aber geschlagen. Die Ovaherero setzen Hendrik bis Hoachanas
nach. Ein Gesetz "betreffend die Rechtsverhältnisse in den deutschen Schutzgebieten" (Schutzgebietsgesetz)(Getrennte Entwicklung) tritt in Kraft. Die Rechtsverhältnisse werden aufgrund rassischer Differenzierungsmerkmale bestimmt. Das Gesetz schafft ein "duales" Rechtssystem für die unterschiedliche Behandlung von Deutschen und "Eingeborenen". |
Juni | Der deutsche Konsul in Kapstadt Bieber protestiert gegen die einseitig festgesetzte Walvisbuchtgrenze, wie sie durch den Vermesser Philipp Wrey festgelegt worden war. |
Oktober | Lüderitz ertrinkt während einer Erkundungsreise entlang des unteren Oranje auf der Rückreise von Alexander Bay nach Angra Pequeña. Sein Begleiter Wilhelm Joseph Steingröver ist auch seit dieser Zeit verschollen. |
30.12. | Ein Vertrag zwischen
Deutschland und Portugal über die Kunenegrenze verschiebt die Nordgrenze von Kap Frio (18o
Süd) an die Kunenemündung. Der Vertrag bestimmt den Grenzverlauf von der Mündung
entlang des Flusslaufes (Thalweg) bis zu einem Punkt, wo die Grenze den Kunene
verlässt. Dieser Punkt wird durch die "Kunene-Wasserfälle südlich von Humbe"
beschrieben. Ein Streit entbrennt, welche Kunene-Wasserfälle gemeint seien, denn diese
Position bestimmt die breitengradmässige Festlegung der Landgrenze zwischen dem Kunene
und dem Okavango auf 17o17'17" Süd (Deutsche Position: Kazambue-
Kunene-Stromschnellen) oder 17o23'10" Süd (Portugiesische Position:
Ruacana- Wasserfälle). Der Disput um den 11 km-Streifen zwischen den beiden Positionen
ist bis zum September 1915 nicht gelöst, als Deutsch- Südwestafrika aufhört zu
bestehen. Von dem Punkt, wo die Landgrenze den Okavango trifft, folgt die Grenze mit Angola dem Flussverlauf des Okavango (Thalweg) bis Andara. Von dort folgt die Grenze einer geraden Linie bis zu den Katima Mulilo-Stromschnellen am Zambezi. Andara ist zu diesem Zeitpunkt auf der Insel Thipanana gelegen, wo der Mbukushukönig Dimbu I (auch Ndara oder Libebe genannt)(1850-1900) residiert. Dimbu ist der Nachfolger von König Diyeve I (vor 1850). Diyeves Vorgänger können nicht datiert werden und sind in absteigender Linie: Königin Rukonga; Mbungu; Mashambo; Kasimana; Sihurera; Dinyando und Sinyungu. Weitere Grenzprobleme entstehen dadurch, dass die Portugiesen die Insel Thipanana mit der Insel Tanhwe, wo später Dimbus Nachfolger König Diyeve II ab 1895 lebt, verwechseln. Blick von der Römisch-Katholischen Missionsstation in Andara
auf die Tanhwe-Insel, Caprivi-Region, Dezember 2002 |