1905 |
Der Ethnograph Eugen Fischer
warnt vor der Gefahr der Rassenmischung zwischen deutschen Siedlern und afrikanischen
Frauen. Seine Rassentheorien bilden die Grundlage für die unmenschliche Behandlung von
Afrikanern und später, in den 30iger und 40iger Jahren, von Juden, Zigeunern und anderen
Minderheiten in Europa.
Franz Seiner vermisst den Caprivizipfel und gibt eine detaillierte Landkarte von dem
Gebiet heraus. Diese Karte ist die offizielle Karte des Caprivizipfels bis zum Jahre 1914.
Veranlasst durch die ständigen Angriffe des Tswana Königs Sekgoma Lethsolathebe, setzt
der britische Hochkommissar die Südgrenze des westlichen Caprivizipfels vorläufig in
Mohembo am Okavango fest, wo sich die Grenze noch heute befindet. Die Angriffe der Tswana
auf die Mbukushu dauern bis 1930 an.
Die Erste Eisenbahnbaukompanie beginnt mit dem Bau eines neuen Dampfkondensators in
Lüderitz, der, nachdem er schon Jahre nicht mehr in Betrieb war, 1921 abgebrochen wird.
Bedingt durch den anhaltenden Krieg im Süden setzt in Lüderitz eine lebhafte
Bautätigkeit ein.
Die Khan Kupfermine, 60 km östlich von Swakopmund, wird entwickelt. Sie wird 1906
eröffnet. Eine 11 km lange Verbindungsbahn wird zur Otavi-Eisenbahnlinie gebaut. Die
Kupfervorkommen wurden von dem Geologen Paul Ramdohr entdeckt und auf 157 000 t Kupfererz
geschätzt.
Der Baster-Kapitän Hermanus van Wyk stirbt in Rehoboth. Die Position des Baster-Kapitäns
wird von den deutschen Behörden abgeschafft. Stattdessen wird der Baster-Rat angestellt. |
Anfang Januar
|
Deutsche Truppen greifen eine
friedliche Gruppe von Ovambo-Arbeitern in Etaneno, südlich von Outjo, an. Dieser Angriff
führt zum fast völligen Stillstand der Zuwanderung von Ovambo-Arbeitern.
Der finnische Missionar Martti Rautanen überredet den Ovambo König Kambonde kaMpingana
vom Ondongagebiet, nicht den König Nehale zu unterstützen, der unter Ovaherero-Einfluss
bereit ist, wie im Jahre 1904 die Deutschen wieder anzugreifen. |
01.01. |
Die Schlacht von Stamprietfontein
zwischen Hendrik Witbooi und den Deutschen unter Major Meister endet unentschieden. |
02.-04.01. |
In der Schlacht von Groß-Nabas
zwischen Hendrik Witbooi und den Deutschen gibt es schwere Verluste auf beiden Seiten. Die
deutschen verlieren 32% ihrer Truppenstärke. Auf der Namaseite kämpfen auch Ovaherero
unter dem Befehl von Frederick Maharero, Sohn von Samuel Maharero.  
Gedenkstein für die Schlacht von Gross Nabas Battle zwischen
den Deutschen und den Witbooi-Nama: 02.-04.01.1905: Auob-Tal: Hardap-Region: April 2003
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks
  
Deutscher Kriegsfriedhof in Gochas: Gefallene der vielen
Gefechte zwischen Deutschen und Nama (hauptsächlich Witbooi-Nama unter Hendrik Witbooi
(bis 1905) und Fransman-Nama (!Khara-khoen) unter Simon Koper (bis 1908)):
Hardap-Region: April 2003
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks
 
Friedhof in Gochas: Gräber der Gefallenen der Schlacht von
Gross- Nabas: 02.-04.01.1905: Hardap-Region: April 2003
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks |
03.01. |
Es kommt zur Schlacht von Haruchas
am Auobfluss zwischen Nama und Deutschen unter Leutnant Ritter.  
Friedhof in Gochas: Gefecht von Haruchas am Auobfluss zwischen
Deutschen un Witbooi-Nama am 03.01.1905: Hardap-Region: April 2003
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks
 
Gedenkstein von Haruchas, der an das Gefecht vom 03.01.1905
erinnert
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks |
05.01. |
Ein für die Deutschen
verlustreiches Gefecht (vier Tote und 14 Verwundete) findet in Gochas statt. Die zwei
deutschen Abteilungen werden von Oberleutnant Stuhlmann und Oberleutnant Graf Stosch
kommandiert. |
07.01. |
Die Schlacht von Swartfontein
zwischen Simon Koper und Major von Lengerke endet mit Verlusten für die Nama. |
11.01. |
Die deutschen Truppen nehmen
insgesamt 8 889 Ovaherero Männer, Frauen und Kinder gefangen. Die Rheinische
Missionsgesellschaft sammelt weitere 12 500 Ovaherero auf. Wenn man die in das britische
Bechuanaland und nach Walvisbucht entkommenen Ovaherero berücksichtigt, kann abgeleitet
werden, dass von etwa 80 000 Ovaherero vor dem Kriege nur 24 000 überlebt haben. Viele
der Überlebenden sterben allerdings in den kommenden Jahren in den deutschen
Konzentrationslagern. Ein Konzentrationslager befindet sich in Windhoek nördlich der
Alten Feste, mit Tausenden von Gefangenen, wo viele Hinrichtungen stattfinden (an Stelle
der späteren Christuskirche und des Reiterdenkmals). |
16.01. |
Das Postamt Waldau wird
wiedereröffnet. |
17.01. |
Heinrich Vedder gründet die
Rheinische Mission in Deutsch-Südwestafrika, die bis 20.11.1910 besteht.
Heinrich Vedder beschwert sich bitter über die unmenschliche Behandlung von
Ovaherero-Kriegsgefangenen. Er schreibt darüber folgendes: "Als ich 1905 nach
Swakopmund kam, waren dort nur sehr wenige Herero anwesend. Bald kamen aber große
Transporte von Kriegsgefangenen an. Dieselben wurden hinter einem doppelten
Stacheldrahtzaun, der das umfassende Gebäude der Hafenamtswerft einschloss, in
jämmerlichen, aus einfachen Sackleinen und Latten hergestellten Räumen untergebracht,
und zwar so, dass in einem einzigen Raum 30 - 50 Personen ohne Unterschied des Alters und
Geschlechts zu bleiben gezwungen waren. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend mussten
sie an Werktagen als an Sonn- und Feiertagen unter den Knütteln roher Aufseher arbeiten,
bis sie zusammenbrachen. Dabei war die Ernährung mehr als dürftig: Reis ohne jegliche
Zutaten war nicht genügend, den durch das Feldleben geschwächten und an die heiße Sonne
des Inneren gewohnten Körper die Kälte und ruhelose Anspannung alle Kräfte in der
Swakopmunder Gefangenschaft ertragen zu lassen. Wie Vieh wurden Hunderte zu Tode getrieben
und wie Vieh begraben. Das Urteil mag hart erscheinen, ... aber die Chronik darf nicht
verschweigen, dass eine solche rücksichtslose Rohheit, geile Sinnlichkeit, brutales
Herrentum sich hier unter der Truppe und Zivil breit machte, dass eine Übertreibung in
der Beschreibung kaum möglich ist."
Der deutsche Obermatrose G. Auer schreibt in seinem Tagebuch: "Die Gefangenen
wurden alsbald einem eingehenden Verhör unterzogen, wobei einer den anderen verriet. So
fassten wir einige der Mörder, die zum Tode verurteilt und an den nächsten Bäumen
aufgehängt wurden, zum warnenden Beispiel für ihre Stammesgenossen - einen Schuss Pulver
waren die Verbrecher nicht wert." |
19.01. |
Der Bau einer Telegraphenlinie von
Windhoek nach Keetmanshoop über Rehoboth, Tsumis und Gibeon (492 km) beginnt unter der
Leitung von Oskar Hoffmann (fertiggestellt am 26.05.1906). Dieses System wird später
durch eine weitere Telegraphenlinie entlang des Eisenbahntelegraphen von Keetmanshoop nach
Lüderitzbucht mit einer Stichlinie von Brackwasser nach Bethanien ergänzt. |
23.01. |
Ein Gesetz über Mischehen nimmt
Deutschen mit afrikanischen Ehepartnern die Bürgerrechte. Im Februar 1907 wird das auch
durch die Römisch-Katholische Kirche sanktioniert: "Ehen zwischen Weißen und
Schwarzen haben nicht den Segen der Kirche".
Mit Ausnahme des Ovambolandes, des Caprivizipfels und des Rehobothgebietes werden alle
"Stammesgebiete" ohne Entschädigung konfisziert. |
24.01. |
Hendrik Witbooi wird in dem Gefecht
von Schürfpenz, zwischen Stamprietfontein und Lidfontein, verwundet. |
28.01. |
Ein Gefecht zwischen Simon Koper
und den Deutschen spielt sich in Urikuribis (!Uri!Khorobes) im Tal des Auobflusses,
nördlich von Gochas, ab. 
Friedhof in Gochas: Gefecht von Urikuribis: 28.01.1905
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks |
05.02. |
Es kommt zur Schlacht von Nunub,
östlich von Schürfpenz , zwischen den Nama und den Deutschen unter Hauptmann Morath. |
27.02. |
Das Postamt Epukiro wird eröffnet. |
März |
Oberleutnant Gräff greift in
Kaurama im Kaukauveld im Karakuwisa-Gebiet eine starke Gruppe von Ovaherero an, mit
Verlusten auf beiden Seiten. Die Ovaherero weichen in Richtung der Gautscha-Pfanne
zurück. Während die Deutschen auf Verstärkung aus Grootfontein warten, ziehen sich die
Ovaherero in eine östliche Richtung zurück.
In Lüderitz entsteht das erste Hotel, das Lüderitz-Hotel. |
02.03. |
Der Römisch-Katholische Priester
Franz Jäger wird bei Aminuis erschlagen. Die Missionsstation Epukiro wird zerstört. |
04.03. |
In einem Gefecht zwischen den
Witbooi-Nama und einer kleinen deutschen Einheit in Klein Nabis werden alle Deutschen
getötet. 
Friedhof in Gochas: Gefecht von Klein Nabis: 04.03.1905
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks |
10.03. |
Hauptmann Georg Kirchner wird von
Jakob Marengo in der Schlacht von Aob geschlagen und fällt. 
Die Großen Karas-Berge von Aob (Gaitsanes) her gesehen
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

Deutscher Gedenkstein: Schlacht von Aob zwischen Jakob Marengo
und Hauptmann Kirchner: 10.03.1905
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks
Abraham Morris wird in dem Gefecht von Garup von der Abteilung von Koppy
von der Garup-Wasserstelle vertrieben. |
11.03. |
In der Schlacht von Narudas
(Räuber Heinrichs Platz) gegen drei deutsche Gefechtseinheiten unter Major Altwig Wilhelm
Adolf Ernst von Kamptz und Hauptmann Friedrich von Erckert (der Oberbefehlshaber der
Südfront, Oberst Berthold von Deimling befindet sich bei dieser Abteilung)(von Westen
kommend), Hauptmann von Koppy (von Süden kommend) und Major von Lengerke (im Osten
stehend) erleiden Marengo und Abraham Morris eine schwere Niederlage und entkommen in
Richtung 5Khauxa!nas.
Marengo wird während der Schlacht verwundet. 
"Räuber Heinrichss Platz (Narudas) oder Klip Fontein südwestlich von
||Khauxa!nas, möglicherweise Marengos Lager im Februar/März 1905
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

Narudas-Ruinen: Blick nach Osten: Hier befanden sich Abraham Morris'
Verteidigungsanlagen während der Schlacht von Narudas im März 1905
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Jakob Marengo, 1906
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks
   
  
Der deutsche Kriegsfriedhof von Narudas, der an die
verschiedenen Schlachten und Gefechte zwischen der Schutztruppe und Jakob Marengo im Jahre
1905 erinnert
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Auszug aus Marengos Tagebuch - Interessant sind die Überschrift und das Datum
|
21.03. |
Die Deutschen ziehen mit ihrer
Beute (ein drei Kilometer langer Wagenzug) in Richtung Keetmanshoop. Es kommt, trotz der
schweren Verwundung Marengos, zu einem Gefecht zwischen Jakob Marengo und den Deutschen in
Uchanaris, 60 km südöstlich von Keetmanshoop. Die Verluste der Deutschen sind größer
als die in der Schlacht von Narudas, die Nama erobern einen großen Teil der Beute
zurück. |
25.03. |
Gefechte zwischen den Deutschen und
den Ovaherero unter dem Befehl von Führer Andreas finden in Heusis im Khomas-Hochland und
zwischen den Deutschen und Hendrik Witbooi in Aminuis statt. |
April |
Es gibt erste Friedensverhandlungen
zwischen der deutschen Seite und Marengo. Pater Johann Malinowski tritt als Vermittler
auf.
In der Schlacht von Huams zwischen Cornelius Frederiks und Leutnant von Bülow erleiden
die Deutschen Verluste. |
02.04. |
Oberst von Deimling verlässt
zeitweilig das Schutzgebiet. |
07.04. |
Deutsche Truppen unter dem Befehl
von Hauptmann Adolf Manger greifen die vereinten Namatruppen unter
Hendrik Witbooi und Simon Koper in Nanibkobis, in der Nähe des Koaeibflusses (heute
Olifantsfluss), an. Der Witbooiführer Salomon Saal verdurstet nach der Schlacht.
Jakob Marengo greift die deutsche Pferdewache unter Hauptmann dArrest bei Narudas
an. Die Deutschen erleiden Verluste. |
22.04. |
Lothar von Trotha fordert die Nama
in Berseba auf, ihre Waffen niederzulegen, allerdings ohne Erfolg. Von Trothas
Proklamation hat folgenden Wortlaut: "Der mächtige, große deutsche Kaiser will
dem Volk der Hottentotten Gnade gewähren, dass denen, die sich freiwillig ergeben, das
Leben geschenkt werde. Nur solche, welche bei Beginn des Aufstandes Weiße ermordet oder
befohlen haben, dass sie ermordet werden, haben nach dem Gesetz ihr Leben verwirkt. Dies
tue ich euch kund und sage ferner, dass es den wenigen, welche sich nicht unterwerfen,
ebenso ergehen wird, wie es dem Volk der Herero ergangen ist, das in seiner Verblendung
auch geglaubt hat, es könne mit dem mächtigen deutschen Kaiser und dem deutschen Volk
erfolgreich Krieg haben. Ich frage Euch, wo ist heute das Volk der Hereros, wo sind seine
Häuptlinge? Samuel Maharero, der einst Tausende von Rindern sein eigen nannte, ist
gehetzt wie ein wildes Tier, über die englische Grenze gelaufen; er ist so arm geworden
wie der ärmste der Feldhereros und besitzt nichts mehr. Ebenso ist es ist es den anderen
Großleuten, von denen die meisten das Leben verloren haben, und dem ganzen Volke der
Hereros ergangen, das teils im Sandfeld verhungert oder verdurstet, teils von deutschen
Reitern getötet, teils von den Owambos ermordet ist. Nicht anders wird es dem Volk der
Hottentotten ergehen, wenn es sich nicht freiwillig stellt und seine Waffen abgibt. Ihr
sollt kommen mit einem weißen Tuch an einem Stock mit Eueren ganzen Werften, und es soll
Euch nichts geschehen. Ihr werdet Arbeit bekommen und Kost erhalten, bis nach Beendigung
des Krieges der große deutsche Kaiser die Verhältnisse für das Gebiet neu regeln wird.
Wer hiernach glaubt, dass auf ihn die Gnade keine Anwendung findet, der soll auswandern,
denn wo er sich auf deutschem Gebiet blicken lässt, da wird auf ihn geschossen werden,
bis alle vernichtet sind. Für die Auslieferung an Ermordung Schuldiger, ob tot oder
lebendig, setze ich folgende Belohnung: Für Hendrik Witbooi 5 000 Mark, Stürmann, der
Witbooi-"Prophet" (auch Shepperd Stuurman) 3 000 Mark, Cornelius 3 000 Mark,
für die übrigen schuldigen Führer je 1 000 Mark."
Infolge einer missverständlichen Auffassung dieser Proklamation, wird der
Bondelswart-Gruppenführer Johann Christian, der mit seinen Leuten in Warmbad
gefangengehalten wird, freigelassen. Er schließt sich sofort wieder dem Krieg gegen die
Deutschen an. 
Deutsche Postkarte von der Hinrichtung von Nama-Soldaten in
Gibeon, etwa 1905: Namibische Kinder und Frauen schauen zu
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks |
25.04. |
Die hölzerne Landungsbrücke in
Swakopmund wird eröffnet. Der Landungsbetrieb an der Steinmole wird eingestellt. |
26./27.04. |
Die vereinten Namatruppen unter
Jakob Marengo und Cornelius Frederiks greifen die Deutschen unter von Kamptz in Ganams an.
Die Deutschen erleiden Verluste. |
Mai
|
Verschiedene Schlachten und
Gefechte in der Umgebung von ||Khauxa!nas finden zwischen den Deutschen und Marengo
statt.
Von Trotha überträgt seine Amtsgeschäfte an Oskar Hintrager, der die Pflichten des
Gouverneurs des Schutzgebietes wahrnimmt.
Die deutschen Truppen haben immer noch eine Feldstärke von 14 500 aktiven Soldaten im
Schutzgebiet. |
02.05. |
Die Otavi-Eisenbahn erreicht die
Station Onguati (km 177). |
08.05. |
Es findet die Schlacht von
Ganachab zwischen Cornelius Frederiks und den Deutschen unter von
Koppy statt. Nach der verlorenen Schlacht muss Frederiks in Richtung Berseba fliehen. |
13.05. |
Major von Estorff greift die
vereinten Namatruppen unter Hendrik Witbooi und Simon Koper in Mukorob an. |
17.05. |
Es kommt zur Schlacht von Auob
zwischen von Estorff und den Witbooi- und den Fransman-Nama.
In dem Gefecht von Kowes fallen Oberleutnant Häring und sieben Reiter.
Friedhof in Gochas: Gefecht von Kowes: 17.05.1905
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks |
19.05. |
Jakob Marengo wird in dem Gefecht
von Leukop nahe der britischen Grenze von den Deutschen unter dem Befehl von Hauptmann
Franz Siebert geschlagen. Viele Nama flüchten auf britisches Gebiet, kehren jedoch
einzeln wieder zurück. |
23.05. |
Es kommt zur Schlacht von Auob
zwischen von Estorff und den Witbooi- und den Fransman-Nama. |
26.05. |
Die Schlacht von Gaos am
Nabasfluss zwischen Cornelius Frederiks und von Koppy findet statt. |
30.05. |
Der italienische König fungiert
als Schiedsrichter in dem Grenzdisput zwischen Angola und Nord-Rhodesien über den
Grenzverlauf zwischen dem Zambezi und dem Kwandofluss (auch Mashifluss genannt). |
14.06. |
Der Missionar Wilhelm Eich erwähnt
in einem Bericht an Heinrich Vedder, dass im Konzentrationslager Lüderitzbucht
(Haifischinsel) 59 Männer, 59 Frauen und 73 Kinder umgekommen seien. Die kahle und
windgeschüttelte Insel ist voll den Naturgewalten des Süd-Atlantiks ausgesetzt. Das
Konzentrationslager ist von Stacheldraht umgeben und wird rund um die Uhr von der
Schutztruppe bewacht. Für die Gefangenen gibt es keine festen Unterkünfte.
Zur gleichen Zeit wird der hochangesehene Ovaherero-Prediger, Samuel Kariko, in das
Konzentrationslager deportiert, um dort Gottes Wort zu verkünden. Nach der Niederlage im
Ersten Weltkrieg und als die Briten die deutsche Kolonie übernommen hatten, wird Kariko
für das Blaubuch von 1918 interviewt ("Report on the Natives of South West Africa
and Their Treatment by Germany: Presented to both Houses of Parliament by Command of His
Majesty"), das die deutschen Menschenrechtsverletzungen während der
Widerstandskriege der namibischen Gemeinschaften gegen die deutsche Kolonialmacht
untersucht. Das Blaubuch gibt Karikos Erfahrungen folgendermaßen wider: "Ich
wurde mit vielen Anderen auf eine Insel weit im Süden, bei Lüderitz, geschickt. Auf der
Insel gab es Tausende von Herero- und Hottenttoten-Gefangenen. Wir waren gezwungen, dort
zu leben. Männer, Frauen und Kinder lebten gedrängt zusammen. ... . Wir hatten keine
entsprechende Kleidung, keine Decken und die nächtliche Seeluft war bitterkalt. Der
feuchte See-Nebel durchtränkte uns und ließ uns die Zähne klappern. Die Menschen
starben wie Fliegen, die man vergiftet hatte. Die Kleinkinder und ganz Alten starben
zuerst, dann die Frauen und zum Schluss die schwächeren Männer. Kein Tag verging ohne
zahlreiche Toten.".
Die Haifischinsel: Eine Erinnerungsstätte auf der Insel
erinnert nur an Ereignisse, die die deutsche Kolonialzeit in einem positiven Licht zeigen:
Nichts (Stand: August 2002) erinnert an die über Tausend elendlich umgekommen namibischen
Kriegsgefangenen - Männer, Frauen und Kinder - Opfer der deutschen Kolonialverwaltung im
Haifischinsel-Konzentrationslager 1905-1907
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks
 
Haifischinsel: Gefangene und Bewacher auf der Gefängnisinsel:
1905
Copyright of Photos: Namibia National Archives |
15.-17.06. |
Die Schlacht von Narus am
Karebfluss, südlich von ||Khauxa!nas, zwischen den vereinten Truppen von Jakob Marengo
und Jan Hendrik von den ||Hawoben und der deutschen Truppe endet mit Verlusten für
die Deutschen.
Erneute Friedensverhandlungen zwischen den Deutschen und Marengo und Cornelius Frederiks
scheitern wieder in ||Khauxa!nas, da die Deutschen, verursacht durch fehlende
Koordination, die Namatruppen während des Waffenstillstandes.
"Haus von Jakob Marengo" in ||Khauxa!nas: Mögliche Stelle der
1905-Friedensverhandlungen
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks

Marengos Haus: Mündliche Überlieferung erzählt, dass die Steinplatte auf der
linken Seite der Tisch der 1905-Friedensverhandlungen war
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

||Khauxa!nas: Das "Rechteckige Gebäude": Marengos Haus
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

Warmfontein: Grab der Mutter von Johannes Louw, Ratgeber von
Jakob Marengo: Karas Region: April 2003
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

Warmfontein: Grab von Johannes Louw, Ratgeber von Jakob Marengo:
Interessant ist die Tatsache, dass das Grab von Unbekannten "vandalisiert"
wurde: Karas Region: April 2003
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

Warmfontein: In direkter Nachbarschaft zu Johannes Louws Grab
befinden sich einige unbekannte Nama-Gräber: eines könnte das seiner Nama-Ehefrau sein
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks |
02.07.
|
Der Gouverneur für
Britisch-Bechuanaland Hamilton Goold-Adams führt mit Hauptmann Füsslein Verhandlungen
über einen Tausch des östlichen Caprivizipfels zwischen dem Kwando und dem Zambezi gegen
ein gleichgrosses Gebiet im nordwestlichen Ngamiland. |
03.07. |
Jakob Marengo verwickelt die
Deutschen in ein Gefecht bei Wasserfall. |
06.07. |
Bedingt durch den eskalierenden
Krieg im Süden genügt die kürzlich fertiggestellte Landungsbrücke nicht mehr den
kriegsbedingten Verkehrserfordernissen. Es wird sehr schnell der Bau einer weiteren
Landungsbrücke (167 m lang, 8 m breit ) in Lüderitz erforderlich. |
August |
Die deutschen Zeitungen Vorwärts
und Leipziger Volkszeitung verurteilen die Grausamkeiten der deutschen Truppen
und die Unterdrückung der Ovaherero und der Nama. Sie fordern die Entlassung von von
Trotha. |
05.08. |
Abraham Morris greift die Deutschen
in Wortel (Nomaos) an. |
08.08. |
Eine neue Bergbau-Verordnung tritt
in Kraft. |
24.08. |
Die Otavi-Eisenbahn von Swakopmund
wird bis Omaruru dem Verkehr übergeben. |
03.09. |
Cornelius Frederiks wird in der
Schlacht von Ai-Ais geschlagen. Er zieht den Fischfluss herunter zum Oranje und von dort
in die Großen Karasberge, wo er sich mit Marengos Truppen vereinigt. |
06.09. |
Eine neue Telephonlinie von
Windhoek nach Gobabis wird in Gebrauch genommen. |
13.09. |
In der Schlacht von Nubib in den
Zarisbergen kämpfen die vereinten Ovaherero und Namatruppen unter dem Befehl des
Ovahereroführers Andreas gegen die Deutschen unter Georg Maercker.
Es kommt zu einem Gefecht in Guigatsis zwischen Abraham Morris und den Deutschen. |
15.09. |
In Nochas findet eine Schlacht
zwischen Jakob Marengo und Johannes Christian und den Deutschen unter von Erckert
statt. Nach der Schlacht ziehen Marengo und Christian weiter nach Süden. Auf dem Wege zum
Oranje greifen sie eine deutsche Nachschubkolonne in Naruchas, südwestlich von
Kalkfontein-Süd (Karasburg), an. |
23.09. |
Jakob Marengo greift erneut die
Deutschen in Oas an. |
28.09. |
Jakob Marengo und Johannes
Christian greifen Heirachabis an.
Der Rheinische Missionar, Kuhlmann, berichtet, dass sich in dem Konzentrationslager auf
der Haifischinsel 487 Ovaherero-Kriegsgefangene befänden, die in einer sehr schlechten
Verfassung wären.
Die südafrikanische Zeitung Argus berichtet über die Grausamkeiten der deutschen
Kolonialverwaltung auf der Haifischinsel. Der südafrikanische Transportfahrer, Percival
Griffith, berichtet: "Die meisten der Kriegsgefangenen, die die Arbeitsbrigaden in
Angra Pequeña bemannen, sind von Swakopmund hierher verbracht worden. Es gibt Hunderte
von ihnen, meistens Frauen und Kinder und ein paar alte Männer. Es gibt Kleinkinder und
Babies unter ihnen. Kinder im Alter von fünf Jahren werden zu harter Arbeit gezwungen und
werden genauso wie ihre unglücklichen Eltern misshandelt ... Frauen und Kinder, die nur
aus Haut und Knochen bestehen, müssen schwere Lasten von Sand und Zement bewegen. Die
Traglasten stehen in keinem Verhältnis zu ihrer Körperstärke. Immer wieder habe ich
Frauen und Kinder niederstürzen sehen. Wenn sie fallen, werden sie vom befehlshabenden
Soldaten mit voller Kraft ausgepeitscht, bis sie wieder aufstehen." |
Oktober |
Hendrik Witbooi greift Kirris Ost
an, wird allerdings zurückgeschlagen und muss flüchten.
Das Postamt Otavi, das im Januar 1904 kriegsbedingt geschlossen worden war, wird
wiedereröffnet.   
Kriegsgräber Deutscher Soldaten von den verschiedenen Schlachten und Gefechten
gegen Hendrik Witbooi im Nama-Deutschen Widerstandskrieg von 1904/1905 in Kub: Hardap
Region
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks
|
06.10. |
Marengo und Christian zerstören
den deutschen Beobachtungsposten auf Jerusalem, südlich von Heirachabis. Von dort ziehen
sie zum Oranje, wo sie den Grenzposten Schuitdrift (Naob) (Groendorn) anfallen (10.10.). |
13.10. |
Die neue Landungsbrücke in
Lüderitz wird fertiggestellt. Sie dient bis 1925 der Verschiffung aller aus- und
eingehender Güter und wird heute noch als Mole für Fischkutter gebraucht. Zum Bau werden
Zwangsarbeiter vom Konzentrationslager auf der Haifischinsel herangezogen. |
24./25.10. |
In der Schlacht von Hartebeestmund
nahe Pelladrift am Oranje gegen Jakob Marengo und Johannes Christian erleiden die
Deutschen wiederum Verluste (je drei Offiziere fallen und sind verwundet und 14 Soldaten
fallen, 35 sind verwundet). |
29.10. |
Hendrik Witbooi fällt im Kampf in
Vaalgras (Koichas). Er stirbt nach 15 Minuten nachdem er zu Pferde angeschossen worden
war. Mit ihm fällt ein Mitglied seiner Familie, Petrus Jod (geboren 27.12.1863). Hendrik
Witboois Nachfolger wird sein Sohn Isaak Witbooi, auch !Nanseb #Kharib !Nansemab genannt.
Isaak zieht sich nach Naosanabis (heute Leonardville, benannt nach dem N.G.-Pastor Edward
Leonard) zurück.  
Hendrik Witboois letztes Photo (vermutlich Anfang 1904
aufgenommen: siehe die deutschen Farben "schwarz-weiß-rot" an seinem linken Arm
(vielleicht retuschiert ?))
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks

Gräber der Witbooi-Dynastie auf dem Gibeon-Friedhof: Gedenkstein für Hendrik
Witbooi
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks
Marengo mit den Bondelswarts, Ovaherero und anderen namibischen Gruppen,
sowie Cornelius Frederiks (Bethanien-Nama) und Simon Koper (Fransman-Nama), setzen den
Kampf fort. Marengo und Christians bekämpfen die Deutschen von ihren Stützpunkten in den
unzugänglichen Gebirgen am Oranje und dehnen ihre Überfälle bis nach Warmbad aus (bis
Anfang März 1906).
Es findet die Schlacht von Arahoab (heute Aranos) zwischen Nama und Deutschen unter
Hauptmann Konrad von Klitzing statt. |
November |
Das Postamt Gochas wird
wiedereröffnet.
Eine Rinderpestepidemie bricht aus. |
02.11. |
Versprengte Witbooi-Nama greifen
eine deutsche Patrouille bei Kirris Ost an. 
Deutscher Kriegsfriedhof in Koës: der Gedenkstein erinnert an
die verschiedenen Gefechte zwischen Januar und Oktober 1905 in der Umgebung von Koës
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

Deutscher Kriegsfriedhof in Koës: Gefecht von Kirris Ost am
02.11.1905 zwischen versprengten Witbooi-Nama und den Deutschen
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks |
19.11. |
General von Trotha kehrt nach
Deutschland zurück. Sein Nachfolger wird Berthold von Deimling, der noch in Deutschland
weilt. Kommissarischer Befehlshaber bis zur Rückkehr von Deimlings (1906) ist Oberst
Friedrich Theodor Dame. |
20.11. |
Der Witbooi-Nama Samuel Isaak
ergibt sich Georg Maercker in Berseba. Andere Namagruppen wie der ||Hawobenführer
Jan Hendrik folgen. |
26.11. |
Der deutsche Kaiser Wilhelm II
ordnet die ersatzlose Beschlagnahmung des Eigentums der meisten namibischen Gemeinschaften
an. |
28.11. |
Friedrich von Lindequist wird neuer
Gouverneur. |
Dezember |
Okowakuatjiwi (später in Kalkfeld
umbenannt) wird vermessen. Die ersten Einwohner sind Wilhelm Wolf und Ludwig Kähler. |
01.12.
|
Von Lindequist fordert die
Ovaherero auf, in Frieden zurückzukehren und sich den Deutschen zu ergeben. Die Rückkehr
soll mit Vermittlung der deutschen Missionare erfolgen. Die heimkehrenden Ovaherero sollen
sich in Otjihaenena (Okatumba)(Missionar Diehl) und Omburo (nahe Omaruru)(Missionar
Kuhlmann) versammeln. Weitere Konzentrationslager werden in Otjosazu und später auch in
Otjosongombe eingerichtet. Nikanor Hoveka gelingt es, in Otjihaenena zu überleben.
Die Rede Lindequists an die gefangenen Ovaherero in Swakopmund übersetzt Heinrich Vedder
von der Rheinischen Missionsgesellschaft Satz für Satz: "Ihr habt nun die
Möglichkeit, Botschaften aus zu senden, dass Alle [sich noch im Feld befindenden
Ovaherero] sich ergeben sollten. Faire Behandlung wird ihnen zugesichert. ... Ich kann
euch auch zusichern, dass Alle, die sich wohl verhalten, gut behandelt werden
sollen". Mit "Wohlverhalten" meint von Lindequist die Unterwerfung
unter das System von Zwangsarbeit in den Ovaherero-Konzentrationslagern. Es ist nicht
genau geklärt, wo sich das Konzentrationslager (oder die Lager) befunden haben.
Anfänglich war wohl eines beim Hafen am offenen Strand und später befand sich ein
Größeres nördlich von der Staatseisenbahn-Station. Schätzungen zufolge starben
insgesamt zwischen 2 250 und 2 750 Ovaherero-Kriegsgefangene (Männer, Frauen und Kinder)
in den Swakopmund-Lagern zwischen 1905 und 1908. Wo die Toten begraben wurden, ist nicht
genau bekannt. Möglicherweise ruhen sie auf dem "Alten Friedhof" zwischen dem
Swakop im Süden und Kramersdorf im Norden.
Manasse !Noreseb Gamab aus Hoachanas (!Hoaxa!nâs), Alliierter von Hendrik Witbooi, fällt
in der Schlacht von Gubuoms (!Gu-!oms), südöstlich von Aminuis. Nach Kai5khaun-Überlieferung enthaupten die
Deutschen Manasse und bringen seinen Kopf nach Deutschland. Die Kai||khaun aus Hoachanas
bekommen erst 1922 (bis 1936) wieder einen Gruppenführer (!Hoëb ||Oasmab (alias
Fritz Lazarus ||Oaseb)).  
Der Kai5khaun_Heldengedenktag
(05.12.2004): Tod von Gruppenführer Manasse !Noreseb Gamab gegen die Deutschen am
01.12.1905 in Gubuoms: Ehrengast: Klaus Dierks (Rechtes Photo: Karen Dierks, geb. von
Bremen zur Rechten): Hardap-Region
Copyright of Photos: Jürgen Leskien
 
Der Kai5khaun_Heldengedenktag
(05.12.2004): Tod von Gruppenführer Manasse !Noreseb Gamab gegen die Deutschen am
01.12.1905 in Gubuoms: Ehrengast: Klaus Dierks mit Pastor Markus Kooper: Hardap-Region
Copyright of Photos: Jürgen Leskien

Der Kai5khaun_Heldengedenktag
(05.12.2004): Tod von Gruppenführer Manasse !Noreseb Gamab gegen die Deutschen am
01.12.1905 in Gubuoms: Die Enthüllung eines Gedenksteines für alle Kai5khaun-Gruppenf ührer seit 1695
am Grabe von Manasse !Noreseb Gamab |
15.12. |
Der deutsche Reichstag autorisiert
die nötigen Mittel, um eine Eisenbahnlinie von Lüderitz ins Inland zu bauen. Die neue
Bahnlinie würde die Transportkosten von 30 Mark pro 500 kg auf 9 Mark reduzieren. 
Garub-Station an der Aus-Lüderitz Eisenbahnlinie (im Augenblick als Neubaulinie
im Bau), die zwischen Dezember 1905 und November 1906 gebaut wurde: 30 km westlich von
Aus: Karas Region
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

Die "Garub-Wasser-Eisenbahn", die das Wasser für den Bau der Aus-
Lüderitz-Bahn antransportierte: mit dem Schriftsteller Jürgen Leskien: August 2002:
Karas Region
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks
 
Die "Garub-Wasser-Bahn": Karas Region
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks
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17.12. |
In der Schlacht von Toasis,
südlich von Aminuis, zwischen Simon Koper und den Deutschen unter Major von der Heyde
fällt Hauptmann Kliefoth. |
26.12. |
Der deutsche Kaiser Wilhelm II
erlässt die offizielle Proklamation über die entschädigungslose Enteignung der meisten
Stammesgebiete. |
27.12. |
Der Bau der neuen Eisenbahnlinie
von Lüderitz nach Aus beginnt. Die Deutsche Kolonial Eisenbahn Bau und Betriebs
Gesellschaft übernimmt die Bauausführung des Projektes. Bauleiter ist Sönke Nissen.
Die Eisenbahnlinie wird mit Hilfe von Zwangsarbeitern des Konzentrationslagers auf der
Haifischinsel gebaut. Die Bau-Statistiken geben ein erschütterndes Bild: Von 2 014
Zwangsarbeitern, die zwischen Januar 1906 und Juni 1907eingesetzt wurden, kommen 1 359 um.
Das entspricht einer Sterblichkeitsziffer von 67%. Auf jeden hundert Metern der
Eisenbahnlinie von Lüderitzbucht nach Aus liegt ein toter Insasse des Konzentrationslager
auf der Haifischinsel. |
28.12. |
Major von Estorff übernimmt seinen
neuen Posten in Warmbad. Seine Hauptaufgabe ist es, die Transportrouten zwischen Lüderitz
und Keetmanshoop zu sichern. |